Serie: Babylon 5 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wir schreiben das Jahr 2278. Vor dem Hintergrund des brennenden Planeten Centauri Prime versinkt ein sich selbst hassender und alternder Kaiser Londo Mollari in Selbstmitleid, bis ihn zwei Kinder dazu bringen, eine Geschichte zu erzählen - die Geschichte eines epischen Konfliktes zwischen Gut und Böse.
Wir schreiben das Jahr 2243. Die Erdregierung hat ihre kontrollierten Grenzen nun so weit in das All ausgedehnt, dass sie beginnt, die Grenzen anderer Völker zu berühren. Dazu gehört auch das Reich der Minbari, über die die Erdregierung kaum Informationen besitzt. Der Unterhändler der Centauri - Londo Mollari! - warnt seine Gegenüber, sich den Minbari zu nähern, jedoch wir dieser Hinweis ausgeschlagen und einer zu großen Vorsicht der Centauri zugesprochen. Ein forscher und unüberlegter Erkundungsflug eines Erdzerstörers und ein tragisches Missverständnis führen zum Tode des Führers der Minbari, welche Blutrache fordern und die Auslöschung der gesamten irdischen Rasse.
Verzweifelt versuchen die Erdbewohner, sich gegen die Minbari zur Wehr zu setzen, doch der überlegenen Technik und dem fanatischen, religiös unterstützten Hass haben sie nichts entgegenzusetzen. Allein einem jungen Offizier - John Sheridan - gelingt es, das Flaggschiff der Minbari zu zerstören, jedoch ändert dies nichts am Gesamtverlauf des Krieges.
Als die Flotte der Minbari das irdische Sonnensystem erreicht, scheint die Vernichtung der Menschheit kurz bevorzustehen - doch die Gefangennahme eines Soldaten (Jeffrey Sinclair) fördert eine Überraschung zutage: Die Minbari scheinen den grössten Fehler ihrer Geschichte gemacht zu haben.
G'kar : "It is said that the future is always born in pain. The history of war is the history of pain. If we are wise, what is born of that pain, matures into the promise of a better world. Because we learn that we can no longer afford the mistakes of the past."
Viele bekannte Gesichter tauchen in diesem ersten Prequel der Babylon-5-Serie auf: Neben den oben genannten erleben wir den jungen G'Kar als Waffenhändler für das irdische Militär, die 18-jährige Susan Ivanova, die ihren älteren Bruder in den Kriegsdienst entlassen muss oder Delenn, deren wahre Verwicklung in den Erd-Minbari-Krieg erst in diesem Film so richtig klar wird. J. Michael Straczynski (JMS) versucht die komplexe Geschichte der Serie in einen Film zu packen, ohne das Ganze unplausibel und lückenhaft zu machen. Stattdessen ist ihm ein epischer Science-Fiction-Film gelungen, der alles besitzt, was das Herz eines jeden Fans höher schlagen lässt. Neben dem schon erwähnten und viel gelobten Story-Arc Babylon 5 werden die Charaktere glaubhaft in die Vergangenheit transportiert; ihre Motive und ihre Handlungen passen zu denen in der Serie. Geheimnisse werden angestoßen und teilweise auch gelüftet (ein Grund, weswegen man sich diesen Film als Erstling keinesfalls VOR der Serie ansehen solle - zumindest nicht vor der 3. Season!), Reiche brechen auseinander, Liebende werden getrennt und die Menschheit sieht ihrer Apokalypse entgegen. Die teilweise schon in der Serie gezeigten Spezialeffekte der verschiedenen Schlachten liefern einen dramatischen und gigantischen visuellen Hintergrund. Begleitet wird dies von einem ebenso epischen Soundtrack von Christopher Franke, der in den richtigen Momenten leise und klagende, aber auch donnernde und mitreißende Klänge aus seinen elektronischen Geräten zaubert.
Zwar heißt dieser erste Spielfilm "In the Beginning", jedoch überfordert er den B5-Erstling und sollte als Ergänzung dienen. Der 'Fiver' kennt zwar den Ausgang der hier geschilderten Ereignisse, wird jedoch emotional mitgerissen in diesem Strudel an Atmosphäre. Das mag man als einzigen Kritikpunkt des Filmes ansehen (von einer Begegnung zweier Personen, die sich eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kennen sollten, mal abgesehen):
ein wahrhaftig guter Film!
Delenn : "But in the pain of that war, a future was born. A future that would one day have a name whispered on a hundred worlds The final refuge for dreams. And our last, best hope for peace. Babylon 5."