Titel: Metamorphosen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die vorliegende Kurzgeschichtensammlung Metamorphosen beinhaltet die folgenden Kurzgeschichten:
Christian Damerow - "Der gute Gott"
Jan-Christoph Prüfer - "Die Schokolade des Herrn Bost"
Carsten Steenbergen - "Der Fluch des Zulu"
Nina Horvath - "Zombies für einen Tag"
Thomas Backus - "Die versunkene Stadt"
Sabrina Eberl - "Die Ausstellung"
Marco Bianchi - "Der Kenotaph des Kagemni"
Samuel White - "3,5"
Chris Schlicht - "Symbiose"
Markus Niebios - "Die Anstalt"
Christian Stobbe - "Portrait eines sterbenden Mannes"
Sascha Erni - "Der Journalist"
Robin Haseler - "Das Erbe"
Timo Bader - "Der Veränderte"
Die Kurzgeschichtensammlung greift natürlich immer wieder die vorgegebenen Themen auf, die Howard Philip Lovecraft in seinen Büchern verarbeitete. Er schuf Romane und Kurzgeschichten, die heute immer noch ihre Anhänger finden. Die Erzählungen rund um den Cthulhu-Mythos haben nicht nur die Leser und Autoren unserer Zeit beeinflusst, sondern auch Rollenspieler und Regisseure. Ich erwartete keine Geschichten, die mit einem plötzlichen, überraschenden Ende aufwarten, sondern den leisen, schleichenden Horror. Damit wurde ich auch ausreichend verwöhnt. Allerdings häuften sich ein wenig die tentakeligen Monster.
Ich verzichte darauf, auf jede Geschichte einzugehen. Es hat sich gezeigt, dass mit nur zwei, drei Zeilen eine Kurzgeschichte nicht ausreichend gewürdigt werden kann. Von daher lege ich dem Leser ans Herz, das Buch selbst zu lesen. Mir persönlich gefielen vom Thema her alle Kurzgeschichten. Egal, ob es sich um Tauchgänge handelt, wo Atlantis und Cthulhu in Verbindung gebracht werden, um Schokoladenerben oder um Zombie-Geschichten. Es ist für jeden etwas dabei. Horror ist garantiert, ab und zu mit einem Einschlag in die Fantasy, manchmal eher etwas krimilastig. Zuweilen liegt der Horror aber auch in der Form begründet, wie man Sprache einsetzt und Ratschläge von Lektoren mit voller Wucht in den Wind schlägt. In jedem Fall sind die deutschen Autorinnen und Autoren durchaus bekannt und weiterhin empfehlenswert; zum anderen gibt es neue Namen, von denen man etwas mehr erwarten kann.
„Geschichten über Menschen, die aus ihrem Alltag gerissen werden und sich einem Schicksal stellen müssen, das an Ekel und Bizarrerie ihre Vorstellungen übersteigt. Sie sind die Auserwählten, die Wiedergeburt einer Rasse, die sich anschickt, den Planeten ein weiteres Mal zu erobern.“
So der Klappentext des Buches. Und wer sich darauf einlässt, ist gut beraten. Die Geschichten sind von Autoren, die in der Welt von heute leben und so schreiben. Es wird sich nur wenig an die Sprache Lovecrafts angelehnt. Dafür um so mehr an den Geist seiner Erzählungen. Dabei geht Lovecraft von übernatürlich mächtigen Wesen aus, die einmal auf der Erde herrschten, in ihrem Eigennutz jedoch von den Älteren Göttern gestürzt wurden und in die Tiefen der Meere oder Höhlen verbannt wurden. Kultisten gehen davon aus, dass sie in der Lage sind, die im Tiefschlaf befindlichen Wesen zu erwecken.
Das Buch hat die gleiche gute Qualität wie jedes andere Taschenbuch großer Verlage und ist wegen der Kleinauflage nur unwesentlich teurer. Für Freunde und Liebhaber von Kurzgeschichten ist dies ein empfehlenswertes Werk.
Einen kleinen Bonus bietet das Buch zudem: Es ist ein Code, um das neue Album der Band Sorrowfield herunterzuladen.