Serie: Kinder der Erde, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ayla und ihr Geliebter Jondala sind auf einen Stamm Mamutoi gestoßen. Die Gruppe, die etwa 25 Menschen umfasst, ist stark auf die Jagd nach Mammuts orientiert, und die Dickhäuter beeinflussen mehr als einen Aspekt ihres Lebens. Das große, zum Teil in den Boden gegrabene Stammeshaus wurde hauptsächlich durch die gewaltigen Stoßzähne und Knochen von Mammuts geschaffen, und geschicktes Einlagern von Fleisch im Frostboden ermöglichte es den Menschen, annähernd alles von einem Mammut zu nutzen. Als nun die beiden Wanderer auf die Gruppe stoßen, werden sie erst zögerlich aufgenommen. Doch die neuen Fähigkeiten der beiden machen sie bald zu wertvollen und geachteten Mitgliedern der Gruppe. Vor allem Ayla fühlt sich sehr wohl bei den Menschen, denn sie wurde von ihrem alten Stamm ausgestoßen und willigt ein, als man ihr anbietet, adoptiert zu werden. Jondala weiß nicht, wie er damit umgehen soll, da er zurück zu seinem Stamm gehen möchte, und als dann der attraktive Ranec beginnt, Ayla zu umwerben, droht das Glück der beiden zu zerbrechen am mangelnden Vertrauen zu einander.
Nach einem sehr durchwachsenen zweiten Band der Reihe kann sich die Autorin Jean M. Auel nun wieder deutlich steigern. Die Geschichte wurde vielschichtiger und kompakter. Man erfährt viel über die Verhaltensweisen der Menschen während der letzten Eiszeit und man ist überrascht, wie viel Kultur damals schon vorhanden war. Dass die Autorin sehr gut die historischen Fakten recherchiert hatte, dies wird ihr immer wieder bestätigt, und dieses Buch enthält all die Stärken, die den ersten Band der Reihe auszeichneten: Der Leser bekommt eine gelungene Mischung aus Wahrheit und Fiktion geboten, und beides verschmilzt zu einem guten Endprodukt. Zwar wird die Figur der Ayla wieder überzeichnet und die Protagonistin mit zu vielen guten Eigenschaften bedacht, aber dies wurde deutlich zurückgefahren im Vergleich zu Band 2. Im Mittelpunkt steht das Leben des Stammes, und dies zu lesen macht viel Spaß.
8 von 10 Punkten.