Serie: Kinder der Erde, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ca. 30000 Jahre in der Vergangenheit wuchs ein CroMagnon- (frühe Form des heutigen Menschen) Mädchen namens Ayla bei einen Stamm Neandertaler heran, der sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgenommen hatte. Doch die Spannungen wegen ihrer Andersartigkeit wurden zu groß, und der neue Häuptling verstieß sie. So verließ sie ihren drei Jahre alten Sohn und schlug sich aus eigener Kraft durch. Ohne den Rückhalt eines Stammes war das Überleben sehr von den Fähigkeiten der Person abhängig. Ayla jedoch war intelligent und dank ihrer Fähigkeiten konnte sich sie absichern. Mehr noch, es gelangt ihr, ein Pferd und einen Berglöwen zu zähmen. Beide Tiere fand sie als Babies, und so konnte sie zuverlässige Helfer finden. Und dann, als Ayla ihr Leben in den Griff bekommen hatte, tauchte Jondala, ein CroMagnon-Mann auf und zum ersten Mal traf die Frau auf einen Menschen ihrer Rasse.
Der zweite Band um Ayla aus der Steinzeit ist geprägt von Längen. Der Roman ist insgesamt zu ausführlich geraten. Zwar wird die Geschichte von Beginn an auf zwei Ebenen erzählt und man erfährt, wie Jondalar mit seinem Bruder zu einer Reise aufbricht, um Neues zu entdecken - eine Reise, die ihn letzen Endes zu Ayla führen wird. Die Handlung aber um Ayla ist zäh. Nach einem gelungenen Anfang dümpelt die Geschichte so dahin. Hinzu kommt, dass die Autorin es mit den Erfindungen ihrer Heldin übertreibt. So entdeckt sie, wie man Feuersteine benutzt, wie man Tiere zähmt und wie man mit Pfeil und Bogen jagt. Wenigstens hat die Autorin davon abgesehen, sie auch noch den Flaschenzug und das Rad erfinden zu lassen.
Aber der Roman ist wiederum sehr gut recherchiert (das hielt die Autorin wohl letzten Endes davon ab, es mit den Erfindungen zu sehr zu übertreiben). Man erfährt viel über das Leben der Steinzeitmenschen, die viel mehr Kultur besaßen, als man so im Allgemeinen denkt, und auch ihre Lebensweise ist interessant und vielfältig beschrieben, so dass man eintaucht in eine sehr ferne Vergangenheit und in beeindruckender Weise liest, wie unsere Urahnen gelebt haben. Trotzdem gibt es wegen der Längen und des übertriebenen Erfindungsreichtums der Heldin nur 6 von 10 Punkten.