Reihe: Krieg der Vampire, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist der erste Band einer neuen Serie mit ernsten, aber auch humorvollen Momenten. Etwa wenn die Vampire Intelligence Agency (VIA) beschrieben wird. Denn die Beschreibung des Emblems auf dem Marmorboden in deren Hauptquartier entspricht der, die man von Bildern des CIA kennt. Auch weitere Hinweise deuten darauf hin, dass der amerikanische Auslandsgeheimdienst ein großes Vorbild spielt.
Grausame Ritualmorde erschüttern die britische Metropole und Hauptstadt London. Detective Joel Solomon ist der Einzige, der erkennt, wer für die furchtbaren Verstümmelungen der Opfer und ihre blutleeren Körper verantwortlich ist. Als Kind wurde er Zeuge, wie Vampire seine Familie ermordeten. Damals glaubte man ihm kein Wort. Doch er schwor den Verursachern blutige Rache. Noch heute hat er furchtbare Alpträume und wacht dann schweißgebadet auf. Bei seinen Ermittlungen erhält der Detective unerwartete Unterstützung. Eine junge Frau, Alex Bishop, steht ihm zur Seite und will ihm helfen. Denn ihr dunkles Geheimnis ist die Mitgliedschaft bei der äußerst geheimen Vampire Intelligence Agency. Ihr Auftrag lautet, abtrünnige Vampire und andere Wesen der Nacht zu verfolgen, die gegen die Gesetze der World Vampire Federation verstoßen haben. Diejenigen Vampire, die gegen die ungeschriebenen Gesetze rebellieren, Jagd auf Menschen machen und ansonsten auffällig werden, zur Räson zu bringen uns womöglich zu eliminieren. Ihr zur Seite steht ein Vampirneuling, der nicht dazu neigt, Blut trinken zu wollen. Bevor er jedoch verhungert, sollte er sich besser dieser Art der Nahrungsaufnahme widmen.
Das ungleiche Ermittlerpaar Joel und Alex kommt bald einer großen Verschwörung auf die Spur, in die Obervampire Gabriel und Anastasia verwickelt sind. In der Folge beginnt eine Jagd durch Europa, die für den Leser unbefriedigend endet. Denn die Bösewichte entkommen - zwar gerade so, aber sie entkommen. Andererseits bietet diese Flucht auch gleichzeitig Stoff für neue Erzählungen.
Die Frage, die ich mir am Ende des Buches stellte, war: Ist dies alles ernst gemeint oder ist es eine Persifflage oder einfach nur ein humorvoller Roman mit Thrillerelementen. Ich kann mich nicht entscheiden. Da sind Anspielungen auf tatsächliche Organisationen, aber auch Isaac Asimovs Robotergesetze finden, auf Vampire abgewandelt, ihre Verwendung. Wie dem auch sei, es ist in jedem Fall ein sehr unterhaltsames Taschenbuch, das man schnell zwischendurch lesen kann, weil der Schreibstil locker und flüssig gehalten ist. Beste Reiselektüre. Gleichzeitig ist es aber auch ein sozialkritisches Werk, etwa wenn eine abenteuerliche Taxifahrt in Bukarest stattfindet und man sich über das ehemalige brutale Regime Gedanken macht. Der Schwerpunkt der Erzählung, und damit auch des Spannungsbogens, ist eindeutig das Thema Vampire. In Der Aufstand gibt es zwar auch eine Liebesgeschichte, doch ist diese nicht so ausgeprägt und schnulzig wie in den romantisch angehauchten Vampirromanen.