Titel: Auf der Spur des Engels |
Das Bildungs- und Sozialsystem ist privatisiert. (Den Grundstein dazu legt gerade die heutige Regierung). Die Globalisierung führt dazu, dass die Macht in den Händen weniger Politiker liegt, die gleichzeitig auch Konzernbosse sind. Die Multinationalen Großkonzerne bestimmen bereits seit einiger Zeit die Geschicke der Welt. (Auch hier findet sich der entsprechende Verweis auf die heutige Politik, siehe Herrn Merz, CDU.) Es gibt so gut wie keine unabhängigen Institutionen mehr. Lediglich der internationale Gerichtshof hat sich mit seiner unvoreingenommenen und wertfreien Rechtssprechung eine Stellung aufgebaut, die ihn nicht nur unangreifbar, sondern notwendig macht. Politiker der Welt, vereinigt euch, könnte man rufen, wenn sie sich an einem geheimen Ort treffen, wo sie dabei sind, alle Unternehmen, Militär und Gerichtswesen etc. unter einer Leitung zu vereinigen. Den Politikern ist klar, dass ihr Vorhaben nicht auf Gegenliebe in der Bevölkerung stößt, so dass sich alle auf einer Bohrinsel in der Arktis versammeln. Dort hoffen sie, in der Abgeschiedenheit der Welt und fernab jeder störenden Bevölkerung, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen.
Der eigentliche Handlungsstrang gilt dem Juristen Robert Landt, der als Angestellter beim internationalen Gerichtshof beschäftigt ist. Er ist auf der Suche nach seinem alten Schulfreund und Kollegen Angelo (zu Deutsch: Engel). Robert trifft sich in unregelmäßigen Abständen mit Angelo. Er hat ihn seit langer Zeit nicht mehr gesehen und erkundigt sich nach ihm. Die Suche nach Angelo wird ihm zum Verhängnis, denn er wird sofort vom Sicherheitsdienst festgesetzt und schärfstens verhört. Gleichzeitig wird ihm klar gemacht, dass es ihn überhaupt nicht zu interessieren hat, wo sich Angelo aufhält. Robin ist bewusst, dass sein Studienkollege des Öfteren als verdeckter Ermittler eingesetzt wurde. Allem Anschein nach kam er jedoch von seinem letzten Einsatz nicht zurück. Robert hält nichts von diesen Einschüchterungsmethoden und lässt nicht locker. Er sucht und findet Hinweise, die ihn auf die Spur zu Angelo bringen könnten. Aber vorerst verlaufen alle Spuren im Sand. Er wird beobachtet und auch sein direkter Vorgesetzter scheint unter Druck zu stehen. Nach und nach, wie in einem riesigen Puzzlespiel, findet Robert heraus, dass Angelos Auftrag mit dem oben genannten Geheimtreffen zusammenhängt. Robert Landt findet sich bald darauf in einer riesigen Verschwörung wieder, denn die kriminellen Vereinigungen der Welt planen einen Anschlag, um diese Konferenz zu ihren Gunsten zu beeinflussen; die Konzerne sind mit dem Fortgang der Zusammenkunft nicht zufrieden. Irgendwie scheint alles ein wenig zu eskalieren, nur weiß niemand, wohin das führen wird.
An dieser Stelle kommt der Erzähler Sylvan Caretti ins Spiel, aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist. Allerdings wird dem Leser sehr schnell bewusst: Caretti ist Angelo. Mittels einer mentalen Behandlung wurde Angelos Persönlichkeit mit der des Sylvan Caretti überdeckt. Dies soll unter anderem verhindern, dass er als Agent des internationalen Gerichtshofes enttarnt wird. Ein defektes Kleinflugzeug bringt ihn dazu, in der Nähe einer Bohrinsel, eben jener im ersten Absatz erwähnten, abzuspringen. Auf der Bohrinsel, auf der ein Nobelhotel betrieben wird, erwartet man ihn bereits. Die Hotelmanagerin soll ihn in die Belegschaft aufnehmen, damit er die geheime Konferenz beobachten und verfolgen kann.
Auf der Spur des Engels ist ein wohl durchdachter Science-Fiction-Thriller, ein zukünftiger Wirtschaftskrimi, der eine packende Geschichte erzählt. Die Erzählung um die Entwicklung der Menschheit ist gut und spannend geschrieben. Vor allem die weltweiten politischen Tendenzen, deren Wurzeln in diesen Jahren zu finden sind, machen die Erzählung so glaubwürdig. Die handelnden Personen sind wirklichkeitsnah beschrieben. Daher fällt es nicht schwer, sich mit ihnen zu identifizieren, aus der Sicht des Handelnden die Erzählung zu verfolgen.