| Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Herbert W. Franke ist so produktiv wie seit Jahren nicht mehr. Mit „Auf der Spur des Engels“ legt er nach „Sphinx_2“ und „Cyber City Süd“ auch in diesem Sommer wieder ein SF-Werk vor. Seine Romane scheinen sich wirtschaftlich so gut zu tragen, dass sogar mit „Zone Null“ eines seiner bekannten Werke nachgedruckt wurde.
Man schreibt das Jahr 2228. Die Grenzen der Nationalstaaten sind mehr oder weniger verschwunden. Multinationale Großkonzerne bestimmen die Geschicke der Menschheit. Unabhängige Stellen, die zudem noch über eine gewisse Macht verfügen, sind verschwunden. Lediglich der Internationale Gerichtshof konnte sich in den letzten Jahren dank einer objektiven Rechtssprechung eine Position erarbeiten, die ihm vor vielen Angriffen schützt. Der junge Robin Landt arbeitet als kleiner Angestellter beim Internationalen Gerichtshof und gerät durch Zufall in ein internationales Intrigenspiel. Als er Kontakt mit einem alten Studienfreund aufnehmen will, mit dem er sich in unregelmäßigen Abständen trifft, wird er am nächsten Tag einem strengen Verhör des neuen Sicherheitsdienstes unterzogen. Natürlich macht er sich so seine Gedanken, zumal er von Freund Angelo (daher auch der Romantitel) weiß, dass dieser häufig als Spion und verdeckter Ermittler tätig ist. Nun scheint er von seinem letzten Einsatz nicht zurückgekommen zu sein.
Seine Bemühungen mehr über die Mission seines verschwundenen Freundes in Erfahrung zu bringen, scheitern. Je länger er sich damit beschäftigt, desto intensiver wird er unter Beobachtung gestellt und nicht nur er, denn auch sein direkter Vorgesetzter scheint massiv unter Druck gesetzt zu werden.
Nach und nach findet Robin heraus, dass sein Freund Angelo auf eine Mission gesandt wurde, die in direkter Verbindung mit einem Geheimtreffen der wichtigsten Staatsoberhäupter der Erde steht. Auf diesem Geheimtreffen geht es letztlich darum den Einfluss der Großunternehmen zurückzudrängen und hierbei gemeinsame Absprachen zu treffen. Solches ist natürlich nicht im Sinne der davon betroffenen Konzerne und es erscheint absehbar, dass diese entsprechenden Einfluss auf das Treffen nehmen werden.
Hier kommt dann Sylvan Caretti ins Spiel, aus dessen Sichtweise der Roman geschildert wird. Aufgrund eines technischen Defektes an einem Kleinflugzeug, welches den Abenteurer in die Nähe des Nordpols bringen sollte, wird er zu einem frühzeitigen Fallschirmabsprung genötigt. Die nächste menschliche Siedlung ist ein Nobelhotel, welches auf einer noch in Betrieb befindlichen Ölbohrplattform errichtet wurde. Hier wird Caretti schon von der Hotelmanagerin erwartet, denn wir er erst hier erfährt, soll er das Hotel infiltrieren und das hier stattfindende Treffen der Staatsoberhäupter beobachten. Dank einer mentalen Beeinflussung wurde ihm eine andere Persönlichkeit aufgeprägt, nämlich die des Sylvan Carettis. Natürlich handelt es sich bei Caretti um Angelo.
Herbert W. Franke bietet seinen Lesern eine stringent durchdachte und erzählte Handlung. Die Fehler aus „Sphinx_2“, wo er zwei Romane in einem zusammenfasste, und aus „Cyber City Süd“, wo er die Auswirkungen der virtuellen Realität einem Revolutions- und Liebesroman Platz machte, finden sich hier nicht. Dafür ist der Romanhintergrund nicht ganz so komplex ausgearbeitet, wie man dies eventuell erwartet hätte. Die Verhältnisse, die Franke in seinem SF-Roman beschreibt, sind aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen durchaus glaubwürdig in Szene gesetzt. Dabei bewegt sich Franke auf bekanntem Terrain. Wirklich neue und innovative Ideen finden sich nicht, zumal einiges recht oberflächlich betrachtet wird.
Das Verwirrspiel um Angelo/Sylvan bleibt nicht lange eines. Der Leser kann sich recht schnell ausrechnen, dass der Erzähler beide Charaktere in sich vereint. Herbert W. Franke hat keinen komplexen Wirtschaftskrimi, der über mehrere Handlungsfäden verfügt, vorgelegt, sondern einen stringent erzählten Roman, in dem er einige seiner Fachgebiete (z.B. Höhlenforschung) mit eingebaute. Im Vergleich zu seinen letzten beiden Werken ist „Auf der Spur des Engels“ am besten durchdacht. Die Schwächen im Handlungsaufbau finden sich hier nicht mehr, was daran liegen mag, dass Franke sich auf einige wenige Ideen konzentriert.
Bis dato zählt dieser Roman zu den besten SF-Werken eines deutschsprachigen Autors des Jahres 2006.
Man schreibt das Jahr 2228. Die Grenzen der Nationalstaaten sind mehr oder weniger verschwunden. Multinationale Großkonzerne bestimmen die Geschicke der Menschheit. Unabhängige Stellen, die zudem noch über eine gewisse Macht verfügen, sind verschwunden. Lediglich der Internationale Gerichtshof konnte sich in den letzten Jahren dank einer objektiven Rechtssprechung eine Position erarbeiten, die ihm vor vielen Angriffen schützt. Der junge Robin Landt arbeitet als kleiner Angestellter beim Internationalen Gerichtshof und gerät durch Zufall in ein internationales Intrigenspiel. Als er Kontakt mit einem alten Studienfreund aufnehmen will, mit dem er sich in unregelmäßigen Abständen trifft, wird er am nächsten Tag einem strengen Verhör des neuen Sicherheitsdienstes unterzogen. Natürlich macht er sich so seine Gedanken, zumal er von Freund Angelo (daher auch der Romantitel) weiß, dass dieser häufig als Spion und verdeckter Ermittler tätig ist. Nun scheint er von seinem letzten Einsatz nicht zurückgekommen zu sein.
Seine Bemühungen mehr über die Mission seines verschwundenen Freundes in Erfahrung zu bringen, scheitern. Je länger er sich damit beschäftigt, desto intensiver wird er unter Beobachtung gestellt und nicht nur er, denn auch sein direkter Vorgesetzter scheint massiv unter Druck gesetzt zu werden.
Nach und nach findet Robin heraus, dass sein Freund Angelo auf eine Mission gesandt wurde, die in direkter Verbindung mit einem Geheimtreffen der wichtigsten Staatsoberhäupter der Erde steht. Auf diesem Geheimtreffen geht es letztlich darum den Einfluss der Großunternehmen zurückzudrängen und hierbei gemeinsame Absprachen zu treffen. Solches ist natürlich nicht im Sinne der davon betroffenen Konzerne und es erscheint absehbar, dass diese entsprechenden Einfluss auf das Treffen nehmen werden.
Hier kommt dann Sylvan Caretti ins Spiel, aus dessen Sichtweise der Roman geschildert wird. Aufgrund eines technischen Defektes an einem Kleinflugzeug, welches den Abenteurer in die Nähe des Nordpols bringen sollte, wird er zu einem frühzeitigen Fallschirmabsprung genötigt. Die nächste menschliche Siedlung ist ein Nobelhotel, welches auf einer noch in Betrieb befindlichen Ölbohrplattform errichtet wurde. Hier wird Caretti schon von der Hotelmanagerin erwartet, denn wir er erst hier erfährt, soll er das Hotel infiltrieren und das hier stattfindende Treffen der Staatsoberhäupter beobachten. Dank einer mentalen Beeinflussung wurde ihm eine andere Persönlichkeit aufgeprägt, nämlich die des Sylvan Carettis. Natürlich handelt es sich bei Caretti um Angelo.
Herbert W. Franke bietet seinen Lesern eine stringent durchdachte und erzählte Handlung. Die Fehler aus „Sphinx_2“, wo er zwei Romane in einem zusammenfasste, und aus „Cyber City Süd“, wo er die Auswirkungen der virtuellen Realität einem Revolutions- und Liebesroman Platz machte, finden sich hier nicht. Dafür ist der Romanhintergrund nicht ganz so komplex ausgearbeitet, wie man dies eventuell erwartet hätte. Die Verhältnisse, die Franke in seinem SF-Roman beschreibt, sind aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen durchaus glaubwürdig in Szene gesetzt. Dabei bewegt sich Franke auf bekanntem Terrain. Wirklich neue und innovative Ideen finden sich nicht, zumal einiges recht oberflächlich betrachtet wird.
Das Verwirrspiel um Angelo/Sylvan bleibt nicht lange eines. Der Leser kann sich recht schnell ausrechnen, dass der Erzähler beide Charaktere in sich vereint. Herbert W. Franke hat keinen komplexen Wirtschaftskrimi, der über mehrere Handlungsfäden verfügt, vorgelegt, sondern einen stringent erzählten Roman, in dem er einige seiner Fachgebiete (z.B. Höhlenforschung) mit eingebaute. Im Vergleich zu seinen letzten beiden Werken ist „Auf der Spur des Engels“ am besten durchdacht. Die Schwächen im Handlungsaufbau finden sich hier nicht mehr, was daran liegen mag, dass Franke sich auf einige wenige Ideen konzentriert.
Bis dato zählt dieser Roman zu den besten SF-Werken eines deutschsprachigen Autors des Jahres 2006.