| Titel: Atem in der Nacht Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Atem in der Nacht ist eine vertonte Kurzgeschichtensammlung von Carola Kickers. Der Untertitel "Geschichten aus dem Reich der dunklen Engel" deutet schon darauf hin, dass es nur Erzählungen von, mit und über Vampire sind. Sieben Erzählungen mit insgesamt fast einer Stunde Spielzeit bringen überraschende Einsichten in das Leben von Vampiren.
Die namensgebende erste Erzählung handelt von einem LKW-Fahrer, der durch seine Neugier in eine Lage gebracht wird, die ihm nicht gefällt. Ihm fällt ein besonderer LKW auf. Und weil ihn die Neugier so treibt, landet er beim Auftraggeber des anderen LKW-Fahrers. Auf einem abgelegenen Werksgelände erwartet ihn das Grauen. Aber da ist es zu spät. In Rote Rosen, Schwarzes Blut wird die Geschichte eines Vampirs erzählt, der sich nur an ältere alleinstehende Damen heranmacht. Die beste Erzählung ist Das Ghetto, weil hier die Stimmung so schön unheimlich ist. Spannung und Erzählung stimmen hundertprozentig überein. Kein Wunder, dass diese Erzählung zu den Preisträgern des Phantastische Zeiten Story Award 2007 gehörte. Der Hauptgewinn ist nicht etwa für die Reisende das Beste, sondern für den Reiseleiter. Der Widergänger ist besonders tragisch, denn bis kurz vor dem Zeitpunkt, da er einen Zug durch die Gemeinde machen will, ist ihm nicht klar, dass er tot ist. Die Erzählung Eisherz ist nach der Hälfte bereits fertig, nur wird hier, leider, muss ich sagen, weitererzählt. Und dann ist da noch die Erzählung Stille, die mir wieder gut gefiel.
Während die Hauptsprecher Lenard Kunde und Wiebke Zielke sehr gut gefielen, wirkten die anderen Sprecher eher schwach und farblos. Die Stimmen sind ohne viel Betonung, so als ob sich die Sprecher langweilten. Andererseits sind die Geschichten an manchen Stellen falsch aufgebaut: Da kommt der Höhepunkt der Geschichte - man ist zufrieden mit der Erzählung und dann kommt noch eine Erklärung. Gerade bei der Erzählung Eisherz fiel es mir besonders auf. Bis zum Punkt, an dem klar wird, was sie trinkt, ist alles klar. Die Geschichte ist an dieser Stelle nun beendet. Und dann geht es weiter, es wird erzählt, wie sie zum Vampir wurde. Und genau das war ab jetzt gar nicht mehr interessant. Es kam keine Spannung mehr auf, da bekannt ist, was geschehen würde.