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Reihe: Artemis Fowl, Band 7 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der hyperintelligente Artemis Fowl erklärt seinen unterirdischen Freunden, dem Zentauren Foaly und der Elfe Holly Short, an seinem fünfzehnten Geburtstag, er wolle die Welt retten! Einfach genial und gar nicht so kompliziert. Seine Vorstellung: Er verhindert, dass die Pole und die Gletscher abschmelzen. Unser Meister-Verbrecher hat aber auch ein Problem mit plötzlich auftretenden neurotischen Ticks. Er ist abergläubisch geworden und alles muss sich bei ihm durch fünf teilen lassen, während die Zahl vier für ihn angeblich den Tod bedeutet. Holly erkennt Artemis’ Problem. Er leidet unter einer Erkrankung, dem Atlantis-Komplex. Weil zur gleichen Zeit der Gangster Tumball Root aus dem Gefängnis ausbricht, gibt es ein Problem für Holly Short. Die beiden müssen Artemis helfen, damit er hilft, Atlantis und die Welt zu retten. Die Erkrankung sorgt aber auch dafür, dass er sich unsterblich in Holly verliebt und ihr, sehr zu ihrem Leidwesen, ständig seine Liebe gesteht. Und dann wird sein Geist auch noch von seinem etwas weniger intelligenten Alter ego, dem freundlichen und freimütig-emotionalen Orion, übernommen. Artemis Fowl ist gezwungen, untätig und im eigenen Gehirn eingesperrt, zuzusehen, wie unbekannte Gegner versuchen seine Freunde umzubringen. Die Rettung der Welt wird ein wenig hinausgezögert, da sich eine Amok laufende Marssonde und ferngesteuerte tödliche Roboter in den Weg stellen.
Die Pubertät und die damit auftretenden Wallungen haben unseren Meister-Ganoven Artemis Fowl voll im Griff. Gar nicht so verkehrt, was sich Eoin Colfer für seinen Helden ausdachte. Der Atlantis-Komplex ist ein gelungenes Buch und nicht zu lang geraten. Wo ich manchmal der Meinung war, die Abenteuer ziehen sich ein wenig in die Länge, kann ich mich hier über die richtige Länge freuen. Jede Menge Lesespaß bietet das Buch, mit Wortwitz und Spannung. Einen großen Teil der Handlung nehmen Butler und seine Schwester Juliett ein. Selbst Mulch Diggums besitzt nicht mehr den alten Schwung. Den Höhepunkt stellt aber eindeutig der neue Bösewicht dar. Tumball Root ist deutlich interessanter als Artemis bzw. sein Alter ego Orion. In ihm stecken die Eigenschaften, die Artemis zu Beginn der Reihe sein Eigen nennen konnte. Das Buch ist unterhaltsam. Es liest sich gut und flüssig. Allerdings bin ich der Ansicht, dass dieser siebte Band der letzte sein sollte, bevor Eoin Colfer sich daran setzt und die Reihe kaputtschreibt.
Der Atlantik-Komplex - die Rezension von Rupert Schwarz