Serie / Zyklus: Artefakte | |
Lfd. Nummer: 1 | |
Titel: Im Auftrag der Unsterblichen | |
Autor: Adam J. Wilson | |
Verlag: VSS, 60 Seiten, 5 € | |
Titelbild: Mark Heywinkel und Andrä Martyna | |
Erscheinungsdatum: Oktober 2007 | |
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte der sumerischen Städte Uruk, unter dem Schutz des Gottvaters An, und Nippur, unter dem Schutz des Göttersohnes Enlil. Da der Sohn des unsterblichen Gottes nach der Herrschaft trachtet und seinen Vater vom Thron stoßen will, entbrennt auf der weltlichen Ebene der Krieg zwischen den beiden Stadtstaaten. Die Erzählung beginnt mit Enheduanna, der Hohepriesterin von An. Sie wird von Ur-Nammu, dem König der Stadt, aufgesucht, da dieser ein Problem hat und ihre Hilfe benötigt. Seine Soldaten wurden von denen aus Nippur umgebracht mit so etwas Neumodischem wie einem Streitwagen. Von der Hohepriesterin erwartet König Ur-Nammu nun, dass sie sich an den Göttervater An wendet, der der Gott der Stadt Uruk ist. Die Priesterin versteht nicht, was der König von ihr will, und der König will doch nur Hilfe von seinem Gott, wie der Feind scheinbar Hilfe von dessen Gott erhält.
Als die Priesterin An um Hilfe bittet, gewährt er ihr diese. Er lässt den Damm brechen, der wichtiges Wasser für die Stadt staute. Aber nicht nur die angreifenden Truppen sterben eines jämmerlichen Todes. Er trifft auch die eigene Bevölkerung. Und An ist eher amüsiert als betroffen von seiner Rettung.
Der Beginn der Auseinandersetzungen zwischen den Menschen und den Göttern zeigt jedoch auch, dass sich die Götter wie schlechte Eltern benehmen und die Menschen wie unmündige Kinder behandeln, die sich selbst zusammenraufen müssen. Der erhobene Zeigefinger, den Autor Adam J. Wilson, wer immer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, hebt, ist sicherlich überflüssig in einem Heftroman, der der Unterhaltung dienen soll. Im Auftrag der Unsterblichen ist ein Roman, der einen Einblick in die menschliche Geschichte bietet und damit unterhaltsam belehrend wirkt.