Titel: Art of the Devil 1 Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Thailands Horrorfilmbranche versucht, mit den Genreproduktionen aus Japan und Südkorea Schritt zu halten, und gelegentlich gelingt es ihr sogar. So sind Filme wie "The Eye" oder "Der Kannibale" eindeutige Hinweise darauf, wie kunstvoll asiatischer Kinogrusel sein kann. Mit "Art of the Devil" kommt nun ein Film auf den deutschen DVD-Markt, der den oben genannten Beispielen in nichts nachsteht.
Die Handlung ist wie folgt: Boom ist eine junge Sekretärin, die eine Affäre mit ihrem Chef hat. Als sie von ihm ein Kind erwartet, möchte er sie mit Geld zu einer Abtreibung überreden. Die junge Frau geht jedoch nicht darauf ein. Nachdem sie von ihm und seinen Freunden brutal misshandelt wurde, schwört Boom Rache. Gnadenlos bringt sie seine gesamte Familie um. Diese Taten bringen sie jedoch keineswegs zur Ruhe...
"Art of the Devil" ist eine bizarre Geschichte über Rache und Wahnsinn, in der die Protagonistin selbst zu einer Art unheilbringendem Geist mutiert. Der Film ist nicht geradlinig erzählt, sondern beginnt kurz vor dem entscheidenden Finale, so dass die eigentliche Story als Erklärung des jetzigen Zustands dient. Boom berichtet ihrem letzten Opfer detailgetreu, wie sie ihre früheren Morde begangen hat. Befindet sich der Zuschauer zunächst auf der Seite Booms, so nimmt die Sympathie gegenüber dem "Racheengel" nach und nach ab. Doch auch ihre Opfer werden nicht gerade in einem günstigen Licht dargestellt. Bei ihren Übeltaten schreckt Boom auch vor schwarzer Magie nicht zurück. Dies führt dazu, dass der ein oder andere unvermutet scharfe Rasierklingen ausspuckt.
Die Racheorgie wird konsequent den ganzen Film hindurch weitergeführt. So gesehen gehört "Art of the Devil" zu den bisher brutalsten und blutigsten Genrefilmen aus Thailand. Hin und wieder fühlt man sich an Miikes Meisterwerk "Audition" erinnert. Doch kopiert "Art of the Devil" Miikes Film nicht, sondern findet geradezu labyrinthisch seinen eigenen Weg. - Gelungenes Genrekino aus Fernost!