| Titel: Arsène Lupin Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Arsène Lupin ist ein Meisterdieb, dem es mühelos gelingt, mitten auf Empfängen Frauen um ihren Schmuck zu bringen. Zugleich ist Lupin ein hervorragender Verwandlungskünstler, Abenteurer und Frauenheld. Eines Tages begegnet er einer unsterblichen Gräfin, die ihn darum bittet, für sie drei Kreuze zu stehlen, die zusammengesetzt das Geheimnis eines Schatzes lüften. Lupin erliegt den Reizen der geheimnisvollen Gräfin und macht sich sofort auf, um der Kreuze habhaft zu werden. Doch dabei verwickelt er sich zunehmend in eine bizarre und abenteuerliche Geschichte...
"Arsène Lupin" ist eine Mischung aus Mystery und Fantasy und zeigt eindeutig, dass Frankreich zurecht mehr und mehr ins Zentrum des Filmmarktes rückt. Hatten französische Produktionen bis Mitte der 80er Jahre mit Actionfilmen a la Belmondo und Polit-Thrillern großen Erfolg, so sind es seit Ende der 90er Jahre vor allem Horror- und Fantasyfilme, mit denen Frankreich in Sachen Film auf sich aufmerksam macht.
Nach Erfolgen wie "Pakt der Wölfe" oder "Vidocq" ist "Arsène Lupin" die dritte große Genreproduktion, die für beinahe zwei Stunden kurzweilige Unterhaltung bietet. Die Figur des Meisterdiebes wurde vom französischen Schriftsteller Maurice Leblanc 1905 ins Leben gerufen. Insgesamt durfte Lupin in etwa 20 Romanen und mehreren Kurzgeschichten auftreten. Es gab bereits mehrere Verfilmungen, wobei diejenige von Jean-Paul Salome die aufwendigste und witzigste ist. Bisher wurde "Arsene Lupin" mit zwei Nominierungen bedacht. Beim spanischen Filmfestival wurde er als Bester Film nominiert, in Frankreich für die Beste Ausstattung.
Der Film setzt jedoch zu sehr voraus, dass der Zuschauer mit den Romanfiguren vertraut ist. Für Leute, die noch keinen Leblanc gelesen haben, dürfte dieser Film zwar unterhaltsam und spannend sein, dennoch zu viele Ungereimtheiten aufweisen. Nichtsdestotrotz gelingt es Salome durch eine rasante Schnitttechnik, witzigen Dialogen und einer Reihe überraschender Wendungen den Zuschauer im Bann zu halten. Die zwei Stunden Spieldauer sind viel zu schnell vorüber, aber man darf hoffen, dass sich die französischen Filmstudios dazu überreden lassen, Lupin bald auf ein weiteres Abenteuer zu schicken.