Reihe: Armageddon, die Suche nach Eden, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Im zweiten Band von Franzens Zombie-Reihe "Armageddon, die Suche nach Eden" wechselt der Schauplatz und die Zeitebene. Die Geschichte beginnt etwas vor den Ereignissen von Band 1, der Protagonist Martin muss den Verlust seiner Freundin durch die epidemische Krankheit, die in Deutschland grassiert, erleiden. Traumatisiert macht er sich auf dem Weg durch das apokalyptische Köln und versucht, seine Freundin medizinsche Hilfe zukommen zu lassen. Jedoch wird er auch in einem Notkrankenhaus entäuscht - die Freundin wird pragmatisch als tot erklärt, er selbst erleidet einen Nervenzusammenbruch und erwacht schlussendlich in einem Krankenbett. Der Leser erkennt schnell, das die Ärzte Martin als besonderes Individuum erachten, denn offensichtlich ist er gegen die Krankheit immun. Warum das so ist, ist Gegenstand der Forschung an dem jungen Mann. Doch als eines Tages seine Sedativa zur Neige gehen, erwacht er in einem verlassenen Stützpunkt. Auf seine Rufe hin geben sich dann lediglich ein paar Kinder zu erkennen, die sich hier zurückgezogen haben. Sowohl Martin als auch die Kinderschaar teilen eine körperliche Besonderheit. Und ihr Schicksal ist mit dem der Welt weitaus mehr verbunden, als der Leser zu Beginn des Romanes erahnen mag...
Grenzwertig! Denn Franzen wendet sich genau der Story-Schiene zu, die ich schon bei Band 1 befürchtet habe. Nach dem Tod und der anschliessenden Wiederauferstehung Franks als Handlanger des Satans, arbeitet der auch äusserlich verunstaltete Mensch unentwegt daran, der Gruppe um Martin, Sandra und dem Priester Stark sowie den Kindern Schaden zuzufügen. Aber entweder ist die Macht des Satans nicht sonderlich groß, oder Frank ist nicht der geeignete Heeresführer - denn die Attentatsversuche im zweiten Band können keinesfalls den Apokalypsen-Erfahrenen Rezensenten hinter dem Ofen vorholen. Ein paar wackelige Zombies auf eine ebenso wenig klug agierende Gruppe zu hetzen ist nicht der Weisheit letzter Horror-Schluss. Entweder Franzen kann hier mehr in Richtung Schocker bringen - oder er schildert eine mehr komplexere Geschichte rund um das offensichtliche Duell zwischen Satan und Gottes Vertreter. Zumindest der zweite Band war hier zu zahm und zu oberflächlich.