| Reihe/Serie: Arkham Eine Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
In den einschlägigen Internetforen wird bereits seit Monaten über diese Kurzgeschichtensammlung gesprochen. Immer wieder wurde Patrick J. Grieser gefragt, wann denn nun endlich die von ihm zusammengestellte Kurzgeschichtensammlung erscheinen werde. Über Monate hinweg musste er die ungeduldigen Fans vertrösten, ließ diese gleichwohl aber am Entstehen seines Buches teilhaben. Man wartete geduldig, denn schließlich konnte Grieser einige der bekanntesten deutschsprachigen Phantastikautoren für eine Zusammenarbeit gewinnen. Namen wie Michael Marrak, Markolf Hoffmann, Michael Siefener, Christian von Aster, Markus K. Korb, Andreas Gruber, Uwe Voehl, Martin Hoyer, Marc-Alastor E.-E., Nicole Rensmann und weitere sind dem kundigen Leser bereits seit Jahren bekannt. Autoren wie Marrak, Hoffmann und Siefener haben sich bereits ein Publikum jenseits der manchmal recht engen Grenzen des Phantastikgenres erschrieben, so dass die vorliegende Sammlung anscheinend auch außerhalb des genrekundigen Leserkreises auf Interesse gestoßen ist. Der Herausgeber ist jedenfalls mit den Absatzzahlen sehr zufrieden.
Bei "Arkham - Ein Reiseführer" handelt es sich um eine Konzeptanthologie, sprich: Den Autoren wurden gewisse Grenzen gesetzt, innerhalb derer sie sich zu bewegen hatten. Ort der Handlung sollte die Kleinstadt Arkham sein und im Mittelpunkt immer ein Gebäude oder ein bestimmter Ort stehen. So sollten die unheimlichen Facetten dieser Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, um so am Ende ein doch geschlossenes Bild abzugeben. Die Autoren und die beiden Autorinnen haben dieses Konzept wirklich lesenswert umgesetzt und scheinen sich gar nicht eingeengt gefühlt zu haben, soweit man dies als Leser nachvollziehen kann. Alle verfügen sie über reichlich schriftstellerische Erfahrung, so dass man von vornherein mit einem gewissen erzählerischen Niveau rechnen konnte. Es findet sich dann auch keine Story, die mir vom Schriftstellerischen her nicht zugesagt hat. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn mir haben einige der Geschichten wirklich außerordentlich gut gefallen. Thematisch gesehen spielen die meisten Werke Ende der dreißiger, Anfang der vierziger Jahre - zu einer Zeit als H.P. Lovecraft selbst noch schriftstellerisch tätig war (er verstarb 1937). Natürlich darf er mit seiner wichtigsten Geschichte aus Arkham, nämlich mit "Träume im Hexenhaus (The Dreams in the Witch House), nicht fehlen. Sie bildet dann auch den Auftakt dieser Sammlung und wird kongenial eingeleitet von einer von Michael Siefener verfassten "Vorgeschichte". Die einzelnen Geschichten verströmen auf jeweils ganz eigene Art ihre Verbundenheit zu diesem großen Schriftsteller und seinem Gesamtwerk, welches oftmals von Andeutungen durchdrungen war. Nur sehr selten tauchte der Schrecken direkt und unmittelbar auf. Lovecrafts Stärken lagen zum einen in seinem Stil und zum anderen darin, die Phantasie seiner Leser anzuregen, indem er die Schrecken lediglich andeutete.
Nicht alle Autoren treten in diese Fußstapfen und verbleiben dort. Einige gehen darüber hinaus und enthüllen die Schrecken, die unter Arkham lauern. Manche gehen dabei recht subtil vor, andere bevorzugen eine direktere Sprache. Letztlich ergänzen sich die Kurzgeschichten - mal mehr, so wenn ein Autor auf das Werk eines anderen direkt Bezug nimmt, mal weniger, wenn der erzählerische und inhaltliche Bruch größer ist. Als Gesamtwerk zählt diese Sammlung sicherlich zu den gelungensten literarischen Projekten der letzten Jahre. Das Konzept von Patrick J. Grieser ist aus meiner Sicht aufgegangen und die Erwartungshaltung der Leser wird nicht nur in literarischer Hinsicht, sondern auch in visueller Hinsicht (das Cover ist eine wirkliche Augenweide!) erfüllt.
Bei "Arkham - Ein Reiseführer" handelt es sich um eine Konzeptanthologie, sprich: Den Autoren wurden gewisse Grenzen gesetzt, innerhalb derer sie sich zu bewegen hatten. Ort der Handlung sollte die Kleinstadt Arkham sein und im Mittelpunkt immer ein Gebäude oder ein bestimmter Ort stehen. So sollten die unheimlichen Facetten dieser Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, um so am Ende ein doch geschlossenes Bild abzugeben. Die Autoren und die beiden Autorinnen haben dieses Konzept wirklich lesenswert umgesetzt und scheinen sich gar nicht eingeengt gefühlt zu haben, soweit man dies als Leser nachvollziehen kann. Alle verfügen sie über reichlich schriftstellerische Erfahrung, so dass man von vornherein mit einem gewissen erzählerischen Niveau rechnen konnte. Es findet sich dann auch keine Story, die mir vom Schriftstellerischen her nicht zugesagt hat. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn mir haben einige der Geschichten wirklich außerordentlich gut gefallen. Thematisch gesehen spielen die meisten Werke Ende der dreißiger, Anfang der vierziger Jahre - zu einer Zeit als H.P. Lovecraft selbst noch schriftstellerisch tätig war (er verstarb 1937). Natürlich darf er mit seiner wichtigsten Geschichte aus Arkham, nämlich mit "Träume im Hexenhaus (The Dreams in the Witch House), nicht fehlen. Sie bildet dann auch den Auftakt dieser Sammlung und wird kongenial eingeleitet von einer von Michael Siefener verfassten "Vorgeschichte". Die einzelnen Geschichten verströmen auf jeweils ganz eigene Art ihre Verbundenheit zu diesem großen Schriftsteller und seinem Gesamtwerk, welches oftmals von Andeutungen durchdrungen war. Nur sehr selten tauchte der Schrecken direkt und unmittelbar auf. Lovecrafts Stärken lagen zum einen in seinem Stil und zum anderen darin, die Phantasie seiner Leser anzuregen, indem er die Schrecken lediglich andeutete.
Nicht alle Autoren treten in diese Fußstapfen und verbleiben dort. Einige gehen darüber hinaus und enthüllen die Schrecken, die unter Arkham lauern. Manche gehen dabei recht subtil vor, andere bevorzugen eine direktere Sprache. Letztlich ergänzen sich die Kurzgeschichten - mal mehr, so wenn ein Autor auf das Werk eines anderen direkt Bezug nimmt, mal weniger, wenn der erzählerische und inhaltliche Bruch größer ist. Als Gesamtwerk zählt diese Sammlung sicherlich zu den gelungensten literarischen Projekten der letzten Jahre. Das Konzept von Patrick J. Grieser ist aus meiner Sicht aufgegangen und die Erwartungshaltung der Leser wird nicht nur in literarischer Hinsicht, sondern auch in visueller Hinsicht (das Cover ist eine wirkliche Augenweide!) erfüllt.