Reihe: Wurdack SF 9 - Argona-Trilogie, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Alfred Kruse |
Die Menschheit hat sich im All ausgebreitet und befindet sich im Kampf gegen die Kotmun. Diese sind waffentechnisch weiter entwickelt als die Menschen und ihre Verbündeten. Nur einmal konnte man ihnen eine vernichtende Niederlage beibringen, in einem namenlosen System, in dem der Mond eines Planeten psionische Emanationen aussendet, die jeden, der ihnen ungeschützt ausgesetzt ist, umbringen. Nur die Zusammenarbeit von Mutanten in einer Raumstation kann die Siedler von Basis-2 beschützen und nur der stärkste Mutant, Lutz Andrade, konnte die Strahlung benützen und sie gegen die Kotmun wenden. Man hatte allerdings Angst vor seinen psionischen Fähigkeiten bekommen, seit 18 Jahren liegt Lutz Andrade im Kälteschlaf. Die Strahlung des Todesmondes wird aber immer stärker und Paul, ein Waisenkind, erhält nach einem Unfall plötzlich Kontakt zu Lutz Andrade. Es stellt sich schlußendlich heraus, daß die Strahlung des Todesmondes die Emanationen von Chrom und Entheete sind, die dort vor eintausend Jahren abstürzten.
Ebenso kurz und knapp wie in "Entheete" wird auch in "Andrade" hervorragende Hardcore-SF geboten. Trotz der Kargheit seiner Beschreibungen gelingt es Armin Rößler, die handelnden Personen mit Leben zu füllen. Er benutzt zwar altbekannte Archetypen, skizziert aber Gefühle und Motivationen, so daß diese zu keiner Zeit in Stereotypen ausarten. Das exotische Setting tut ein übriges, um den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln. Der stringente Handlungsablauf, der schon bei "Entheete" bei den Ziegelsteinzyklen-gewöhnten Lesern für Irritation sorgte, sorgt zusätzlich für eine Dynamik, wie ich sie schon lange nicht mehr genießen konnte.
Obwohl der Mittelteil des Argona-Romantriologie ist "Andrade" durchaus auch als eigenständiger Roman zu lesen, die Kenntnis des ersten Bandes ist nicht unbedingt nötig, genausowenig wie die der Vorgeschichte "Barrieren" (in "Überschuß", Wurdack SF 3). Ich glaube aber, daß das Lesevergnügen noch gesteigert werden kann, wenn die Zeit zwischen den beiden Romanen durch eine Kurzgeschichten-Sammlung sozusagen überbrückt wird. Alles in allem aber ist "Andrade" ein empfehlenswerter Roman, der Lust auf mehr macht.
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Entheete, dem 1. Band der Argona-Trilogie
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Andrade, dem 2. Band der Argona-Trilogie
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Argona, dem 3. Band der Argona-Trilogie