Reihe: Wurdack SF 9, Argona-Trilogie, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Während in der Galaxis ein erbitterter Krieg gegen die Kotmum, ein Volk, über das man so gut wie gar nichts weiß, das aber verbittert kämpft, geführt wird, ereignen sich auf der Welt mit Namen Basis-2 seltsame Dinge. Eine geheimnisvolle Kraft auf dem Trabanten gewinnt mehr und mehr an Macht und versucht die Bewohner der Welt zu vernichten. Zwischen der Entität und der Welt steht nur eine Gruppe von Telepathen, die dem Zugriff des Wesens Einhalt gebieten, doch die Attacken werden stärker, und es nur eine Frage der Zeit, bis die Kraft nicht mehr ausreicht. Die einzige Hoffnung ist Andrade, ein überaus mächtiger Telepath, der schon einmal dem Wesen Einhalt gebot und ihm eine dauerhafte Niederlage beibrachte. Doch Andrade gilt als instabil, und seine Kräfte sind so groß, dass auch er alles Leben im Sonnensystem auslöschen könnte. Aus diesem Grund liegt er seit vielen Jahren im Kälteschlaf. Dann wacht Paul, ein Junge auf Basis-2, aus einem langen Koma auf und es besteht eine Verbindung zwischen ihm und Andrade.
Armin Rößlers erster SF-Roman sorgte für Aufsehen und wurde mit Nominierungen sowohl für den Deutschen SF Preis als auch für den Kurd Laßwitz Preis bedacht. Mit Andrade liegt nun die Fortsetzung vor, die allerdings ca. 1000 Jahre nach Entheete spielt. Dennoch aber gibt es eine Verbindung zwischen beiden Büchern, und diese stellt wohl auch die Grundlage für den abschließenden Band der Trilogie dar.
Der Autor besticht durch einen guten Stil, der sich sehr flüssig liest. Das Buch weist keinerlei Längen auf und liest sich sehr gut. Geschickt wechselt er zwischen den Handlungsebenen und treibt die Geschichte dem Höhepunkt zu. Was der Leser geboten bekommt ist eine durchaus passable Space Opera. Allerdings wünscht man sich, dass Armin Rößler nicht ganz so nüchtern schreiben und auch mal mehr Worte finden würde, um die Geschichte mit mehr Leben zu füllen. Gerade zu Beginn fühlt man sich als Leser sehr abrupt in die Geschichte hineingestoßen. Es wäre besser gewesen, wenn sich die Spannung langsamer aufgebaut hätte, und zumindest die Kapitel, die Handlungsschauplätze oder Personen einführen, hätten ausführlicher sein können.
Doch ich will nicht zu kritisch sein. In der heutigen Zeit, in der Autoren manchmal keinen Punkt finden und sich über viele Seiten über Nebensächlichkeiten auslassen, ist es mir lieber, wenn ein Autor zu knapp als zu ausschweifend schreibt. Das Problem bezieht sich überdies nur auf das erste Drittel. Dannach passt das Verhältnis und der Roman liest sich sehr zügig.
Fazit: ein gelungener Roman, der eine durchaus ansprechende Space Opera bietet. Der etwas karge Stil zu Beginn mindert den Lesespaß nur wenig, und der Leser wird mir einem wirklich furiosen Ende entschädigt.
7 von 10 Punkten
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Entheete, dem 1. Band der Argona-Trilogie
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Andrade, dem 2. Band der Argona-Trilogie
Hier gibt's die Rezensionsübersicht zu Argona, dem 3. Band der Argona-Trilogie