| Titel: American Gods Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nach drei Jahren Haft wird Shadow endlich entlassen. Er freut sich auf seine Frau Laura und seinen Kumpel Robbie, der ihm seinen alten Job wiedergeben wird. Allein diese Vorfreude hatte ihn die drei Jahre im Gefängnis durchstehen lassen. Doch dann kommt es ganz anders: Robbie und Laura sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, und Shadow hat gar nichts mehr. So wird er früher entlassen, um an der Beerdigung teilnehmen zu können. Auf dem Weg dorthin trifft er einen geheimnisvollen Mann mit Namen Wednesday. Dieser scheint sein Leben zu kennen und bietet ihm einen Job an. Zunächst schlägt Shadow das Angebot aus, doch als er erkennt, dass er wirklich keine Perspektive hat, willigt er ein. Die ganze Sache ist Shadow nicht geheuer, doch als seine tote Frau ihm im Hotelzimmer als Zombie erscheint, weiß er definitiv, dass Dinge vorgehen, die er nicht erklären kann, wie z. B. ein Krieg zwischen unzähligen Göttern, die von Einwanderern nach Amerika gebracht wurden und dann von ihren Gläubigen vergessen wurden.
American Gods ist vielerlei: Es ist ein Buch über Magie und Glauben und was dieser bewirken kann. Es ist ein Buch über den Weg eines Mannes, der alles verloren hat, und es ist ein Buch über Amerika. Es scheint seltsam, dass ein Engländer einen Roman über Amerika schreibt, und es verwundert keineswegs, dass Neil Gaiman den Roman in den USA schrieb. So bildetete er die Vereinigten Staaten als Außenstehender in seinem Roman ab und schuf einen stimmigen Hintergrund für seine recht ungewöhnliche Geschichte. Das Konzept, dass Götter immer nur so mächtig sind, wie der Glaube an sie, ist nicht neu, aber Gaiman setzt dieses Konzept verdammt gut um. Die Geschichte wird langsam, gemächlich wie ein Roadmovie erzählt, und erst nach und nach erfährt der Leser die Vergangenheit von Shadow (seinen richtigen Namen erfährt man jedoch nie) und die Wahrheit über all die Götter.
American Gods ist ein Buch, das einen beschäftigt, und auch wenn man es weggelegt hat, wandern die Gedanken dahin zurück. Meisterhaft erzählt der Autor eine misteriöse Geschichte, die erst zum Ende wirklich einen Sinn ergibt. Die Erzählung wird immer wieder durch eingeschobene Erzählungen unterbrochen, in denen es um Menschen geht, die nach Amerika gekommen waren, sei es in der Steinzeit, im Mittelalter oder in der heutigen Zeit. Jäger, Krieger, Sklaven, Händer - sie alle kamen in das fremde Land und brachten ihre Gebräuche und Götter mit; doch beides verloren sie nach und nach in dem fremden Land.
American Gods ist ein melancholisches Werk, das eine gewisse Traurigkeit und Verlassenheit ausdrückt. In mehr als einer Hinsicht erinnert das Buch an Neil Gaimans Comic-Meisterwerk Sandman. Wem auch immer der Comic gefallen hat, wird mit dem Buch keinen schlechten Griff tun. Aber auch die Freunde der Phantastik kommen auf ihre Kosten. Nicht ohne Grund wurde der Roman 2002 mit dem Hugo und dem Nebula Award als bester Roman des Jahres ausgezeichnet.
9 von 10 Punkten
American Gods ist vielerlei: Es ist ein Buch über Magie und Glauben und was dieser bewirken kann. Es ist ein Buch über den Weg eines Mannes, der alles verloren hat, und es ist ein Buch über Amerika. Es scheint seltsam, dass ein Engländer einen Roman über Amerika schreibt, und es verwundert keineswegs, dass Neil Gaiman den Roman in den USA schrieb. So bildetete er die Vereinigten Staaten als Außenstehender in seinem Roman ab und schuf einen stimmigen Hintergrund für seine recht ungewöhnliche Geschichte. Das Konzept, dass Götter immer nur so mächtig sind, wie der Glaube an sie, ist nicht neu, aber Gaiman setzt dieses Konzept verdammt gut um. Die Geschichte wird langsam, gemächlich wie ein Roadmovie erzählt, und erst nach und nach erfährt der Leser die Vergangenheit von Shadow (seinen richtigen Namen erfährt man jedoch nie) und die Wahrheit über all die Götter.
American Gods ist ein Buch, das einen beschäftigt, und auch wenn man es weggelegt hat, wandern die Gedanken dahin zurück. Meisterhaft erzählt der Autor eine misteriöse Geschichte, die erst zum Ende wirklich einen Sinn ergibt. Die Erzählung wird immer wieder durch eingeschobene Erzählungen unterbrochen, in denen es um Menschen geht, die nach Amerika gekommen waren, sei es in der Steinzeit, im Mittelalter oder in der heutigen Zeit. Jäger, Krieger, Sklaven, Händer - sie alle kamen in das fremde Land und brachten ihre Gebräuche und Götter mit; doch beides verloren sie nach und nach in dem fremden Land.
American Gods ist ein melancholisches Werk, das eine gewisse Traurigkeit und Verlassenheit ausdrückt. In mehr als einer Hinsicht erinnert das Buch an Neil Gaimans Comic-Meisterwerk Sandman. Wem auch immer der Comic gefallen hat, wird mit dem Buch keinen schlechten Griff tun. Aber auch die Freunde der Phantastik kommen auf ihre Kosten. Nicht ohne Grund wurde der Roman 2002 mit dem Hugo und dem Nebula Award als bester Roman des Jahres ausgezeichnet.
9 von 10 Punkten