Reihe: Satyr-Trilogie, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Juliette Rabelais ist im Paris des Jahres 1823 kein normales Mädchen wie hunderte anderere, sondern sie wuchs als Waise auf, bevor sie von einer Familie aufgenommen wurde. Dort lernte sie das Familienleben kennen, lernte kochen und alles, was man sonst im Leben benötigt, um selbstständig über die Runden zu kommen. Weil man sie als Mörderin bezeichnet und sie sich nicht wehren kann, flieht sie. Dies nutzt der zwielichtige Herr Valmont aus, der sie bei sich aufnimmt. Zu jeder Gelegenheit muss sie sich um sein leibliches Wohl kümmern. Als Köchin und als Geliebte. Dennoch ist Juliette Jungfrau geblieben. Sie hat das Talent, ihren Freier mit einem sehr guten Mahl zu erfreuen, ihn dabei zu betäuben und schlussendlich mit der Illusion einer heißen Liebesnacht zu beglücken, obwohl nichts geschah. Herr Valmont nutzt diese Gabe aus und lässt immer neue Männer bei ihr vorsprechen, die an ihn viel Geld bezahlen. Gleichzeitig kontrolliert er sehr streng ihre Jungfräulichkeit. Dies geht vor allem, weil Juliette drogensüchtig ist und er ihr Versorger.
Kommen wir zu dem Satyr Lyon, dem jüngsten der Brüder, die in dieser Trilogie die Hauptrolle spielen. Er findet sofort Gefallen an Juliette, als er sie zum ersten Mal sieht. Sie hält er für die Fee, die er suchen soll. Die Nereide Sibela erscheint ihm aber ebenso richtig zu sein, und er ist völlig verwirrt, weil sich die beiden Frauen Juliette und Sibela sehr stark ähneln. Er unternimmt, was alle Männer unternehmen, um Juliette zu bekommen. Er erkauft sich eine Nacht. Es ist zufällig eine Vollmondnacht, jene Nacht des Rufes, in der er unbedingt Sex haben muss. Sein Überleben hängt davon ab. In dieser Nacht verwandelt er sich in einen Satyr. Um so grausamer wird die Nacht. Juliette trickst auch ihn, wie alle Freier vor ihm, aus. Von der Nichterfüllung wird Lyon sterbenskrank. Die Nereide Sibela kocht aber auch ihr eigenes Süppchen. Sie ist auf Juliette eifersüchtig. Daher dringt die Nymphe bei Lord Lyon Satyr ein, hat Sex mit dem bewusstlosen Mann und raubt ihm seinen fruchtbaren Samen. Durch den Trick von Juliette liegt er tagelank krank herum und nur die junge Frau kann ihn retten. Als die Frau vor Herrn Valmont fliehen muss, überredet er sie, mit ihm zu kommen.
Die dritte Erzählung von Elizabeth Amber um die Satyrbrüder ist vielfältiger als die beiden Vorgängerbände. Eindeutig liegt hier der Schwerpunkt auf Handlung und weniger auf Sex. Mit dem Samendiebstahl (wie war das noch bei Boris Becker?) bei Lyon wird zudem eine ungewöhnlich spannende Nebenhandlung eröffnet. Die Sexszenen mit dem manchmal unbeholfen wirkenden Lyon hingegen sind wie gehabt erotisch und gleichzeitig sehr speziell. Sex zwischen einer Frau und einem Wesen mit zwei Penissen, die gleichzeitig Sex haben müssen, ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Gut, dass das Buch von einer Frau stammt. Ein Mann .... Die Erotikszenen sind etwas besser in die Handlung eingeführt und wirken nicht mehr so dominant und aufgesetzt.