Titel: Amabilia – Das vergiftete Erbe Eine Rezension von Martin Wagner |
Das Science Fiction Genre ist eines der Genres, das sich in allen Medien seit vielen Jahren großer Beliebtheit erfreut. Neben den spannenden Geschichten ist ein weiterer Grund für die Beliebtheit der technische Fortschritt, von dem in den Romanen berichtet wird. Mittlerweile sind einige der technischen Mittel, die in den ersten SciFi Romanen Erwähnung fanden, realisiert und bei jeder neuen technischen Erfindungsidee in Romanen, sieht man in den Augen der Fans ein Leuchten. Dieses Leuchten ist das Leuchten der Hoffnung auf die tatsächliche Entwicklung der Idee in der Zukunft.
Auch im Jugend-SciFi-Buch „Amabilia – Das vergiftete Erbe“ sind einige interessante Erfindungen zu finden, deren Entwicklung viele Menschen glücklich machen würden. Die Autorin Fabia Morger hat sich dahingehend ein paar Gedanken gemacht und dazu noch eine tolle Geschichte geschrieben die SciFi und Jugendbuch gekonnt verbindet. Erschienen ist das etwas teurere Erstlingswerk der Theaterschauspielerin im Jahr 2011 beim kleinen Salis Literatur Verlag und entführt den Leser ins Weltall auf einen fremden von Menschen bewohnten Planeten und ins Leben der jungen Bankangestellten Somylea.
Somylea ist die siebzehnjährige Protagonistin, die als Bankangestellte arbeitet und so sich selbst und ihre Katze ernährt. Ihr Leben ist eigentlich langweilig und nur ihre Erinnerungen an das Waisenhaus, in dem sie aufwuchs, scheinen für sie besonders zu sein. Das alles ändert sich schlagartig als sie in ihrer Wohnung angegriffen wird und ihre Katze, jetzt in Gestalt eines Menschen, ihr das Leben rettet. Ihre Katze stellt sich schließlich als Master Foxx vor, ein Gestaltwandler mit einigen Doktortiteln und Mitglied einer Geheimgesellschaft. Master Foxx hatte die Aufgabe, Somylea zu bewachen, da sie mit ihrem 18. Lebensjahr den Schlüssel zu einem Tresor erben wird, der eine Karte enthält, die zu einem äußerst bedeutenden Planeten führt. Jene Karte haben Somyleas Eltern ihr hinterlassen und hinter der sind einige Gruppierungen her. Vor allen Dingen die Kyprola, eine gewalttätige Geheimorganisation, die vor Mord und anderen Grausamkeiten nicht zurückschreckt. Somyleas Retter ist Mitglied der Geheimgesellschaft GDK, die sich direkt gegen Kyprola einsetzt und dagegen vorgeht. Im Laufe der Rettung Somyleas und der Karte fällt der GDK ein Mitglied der Kyprola in die Hände, der junge gutaussehende Mewes. Mewes ist aber leider nicht unversehrt, Somylea hat ihn mit einer Giftwaffe angeschossen, und das Heilmittel findet sich nur auf dem Planeten, zu dem die Karte führt. Kaum ist also ein Abenteuer zu Ende beginnt das nächste und kaum ist dieses abgeschlossen verlieben sich Somylea und Merwes ineinander. Ab diesem Zeitpunkt wird alles kompliziert, Mewes entkommt, der bereits erwähnte Planet stellt sich als bewohnt heraus und Kyprola ist scheinbar immer einen Schritt voraus. Viel Spannung und auch jugendliche Themen werden also geboten.
Dass das Buch abwechslungsreich und spannend ist, wurde bereits erwähnt, daneben gibt es aber noch einige positive und auch einige negative Dinge, die erwähnt werden müssen. Kommen wir zum handwerklichen Anteil. Fabia Morger kann schreiben und beweist das auch durchgehend, was natürlich nicht nur für sie, sondern auch für das Lektorat und das Korrektorat spricht. Die Protagonisten und Antagonisten sind gut dargestellt und zeigen durchaus eine gewisse Tiefe und vor allen Dingen machen sie eine gelungene Entwicklung durch. Etwas negatives ist aber der Inhalt, der an andere Jugendbücher, insbesondere an die Geschichte um den jungen Zauberer und dessen Freunde, erinnert und das gerade am Ende sehr deutlich wird und in den Folgebänden vermutlich in den Fokus gerät. Auch andere Dingen sind nicht neu, aber zum Glück gut verpackt. Wird die Technik betrachtet, die ja am Anfang mehr als deutlich in den Fokus genommen wurde, dann tauchen einige interessante Dinge auf, bei denen nur der Name durchaus ein Überdenken gefordert hätte. Die Hindenkmaschine ist damit gemeint. Ansonsten finden sich Autos, mit denen man im Weltraum fahren kann, Fahrstühle ohne Boden und Wände und Reinigungsroboter. Nichts wirklich neues, aber doch durchaus angebracht für einen SciFi-Roman.
Fazit: „Amabilia – Das vergiftete Erbe“ von Fabia Morger ist ein gutes Erstlingswerk, das SciFi und Jugendbuch geschickt verbindet. Anleihen aus anderen Romanen sind vorhanden, aber die positiven Aspekte des Romans, wie Spannung, Schreibstil und Charaktertiefe, können dies gekonnt überspielen. Ich würde gerne wissen, wie es mit Somylea und Mewes und mit dem Kampf zwischen den Geheimgesellschaften weitergeht, hoffe aber auf einen etwas günstigeren Preis.