Reihe: Alterra, 1. Band |
Die Freunde Matt und Tobias verbringen ihre Weihnachtsferien zuhause in New York. Ein mehrtägiger Wintersturm zieht auf und bedeckt die Stadt mit einer weißen Decke. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, doch das nachfolgende Gewitter schlägt das bisher Dagewesene in Sachen Seltsamkeit. Blaue, fingerartige Blitze durchzucken die Straßen, sie scheinen zu suchen. Der Strom fällt aus. Matt fällt in eine Bewußtlosigkeit.
Als er erwacht, hat sich die Welt grundsätzlich geändert. Die meisten Erwachsenen und viele Kinder sind verschwunden, zurück blieb nur ihre Kleidung. Seltsame Wesen und grässliche Mutanten ziehen durch die stillen Straßen der Großstadt. Zum Glück hat Tobias überlebt, zusammen beschließen sie, New York zu verlassen und außerhalb Schutz zu suchen.
Eine wertvolle Hilfe, so stellt sich heraus, ist Matts Weihnachtsgeschenk, das Schwert Aragons aus dem Buch "Der Herr der Ringe". Sein Vater hatte es ihm bei dem Versuch gekauft, eine Beziehung zu seinem Sohn herzustellen. Auf dem Weg nach Süden begegnen ihnen große Gefahren, bei denen das Schwert wertvolle Dienste leistet.
Schließlich erreichen sie ein Dorf der Pans, nach dem Klassiker "Peter Pan" - hier haben sich die überlebenden Kinder zusammengefunden und versuchen eine neue Gesellschaft aufzubauen. Matt und Tobias freunden sich mit dem Mädchen Ambre an, welches eine aufregende Entdeckung machte. Bei den Kindern entwickeln sich übersinnliche Kräfte, sogenannte Alterrationen.
Diese können sie auch gut brauchen, denn auch die Erwachsenen haben sich in einer neuen Form organisiert und vernichten auf Geheiß einer Königin ein Pan-Dorf nach dem anderen. Was mit den dortigen Kindern passiert, bleibt unbekannt.
Maxime Chattam wendet sich in ihrem Roman an die Zielgruppe der 11- bis 15-jährigen und verschafft ihnen mit dem ersten Band der Reihe "Alterra" ein faszinierendes und spannendes Lesevergnügen. Beginnen wir bei den Äußerlichkeiten: Das Buch selbst ist außergewöhnlich liebevoll gestaltet. Der mit Prägungen versehene Einband, illustrierte Seiten, das schimmernde schwarz-orange Layout des Buches - zusammen wirkt das alles sehr geheimnisvoll aber auch wunderschön.
Ebenso geht es inhaltlich weiter. Die Abenteuer in New York, die Reise zum Dorf und die Erlebnisse dort haben die Freundschaft und den Zusammenhalt zum Mittelpunkt. Einige logische Fehler der Autorin verzeiht man schnell, da die atemberaubende und spannungsgeladene Geschichte von einem Höhepunkt zum nächsten wandert. Nie wird jedoch das gewisse Maß überschritten, alles bleibt schön im Rahmen. Schon früh werden erste Hinweise für die Handlung weiterer Bände gelegt und das Ganze nicht etwa mit einem dummen Cliffhanger abgeschlossen. So freut man sich auf die Fortsetzung, hat Interesse aufgebaut, ohne einer falschen Spannung zu erlegen, die sich nach den ersten Seiten von Band 2 sowieso in nichts auflösen würde.
Der erste Band von "Alterra", "Die Gemeinschaft der Drei", ist eine wunderschöne und spannende, leicht dystopische Fantasygeschichte für Jugendliche und als Geschenk unterm Weihnachtsbaum wärmstens empfohlen!
Die Gemeinschaft der Drei - die Rezension von Erik Schreiber