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Serie: Allein, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Von einem Tag auf den anderen sind alle Erwachsenen und ein Großteil der Kinder verschwunden. Nur wenige sind übriggeblieben und müssen sich nun mehr schlecht als recht zurechtfinden, immer die Frage im Kopf, was denn Geschehen ist und ob die Erwachsenen, die Eltern auch wieder zurückkommen werden. Der farbige Junge Dodji stellt so etwas wie die Hauptfigur in diesem ersten Band der fünfteiligen Serie dar. Er ist derjenige, der nicht nur einfach in den Tag hineinplant, sondern auch etwas erreichen will. Wie sich herausstellt, ist das nicht ganz so einfach, denn seine Begleiter, die beiden Mädchen Camille und Leila, der Junge Yvan und das Kleinkind Terry sind oftmals davon überzeugt, das Richtige zu tun, gefährden sich aber meist nur selber.
In die bedrückende Atmosphäre dringt noch die reale Gefahr von afrikanischen Großtieren, die zum Entsetzen der Kinder frei in der Stadt hermlaufen. Woher diese stammen, kann niemand sagen, jedoch ist es an Dodji, zu überlegen, was man denn gegen einen sibirischen Tiger unternehmen kann, der einem blutdurstig gegenübersteht ...
Gazzotto zeichnet diesen Comic in einem lockeren Stil, schafft es aber trotzdem, die drückende Stimmung aufzufangen und auch die Launen und Probleme der Kinder realistisch und mitreißend umzusetzen. Seine Zeichnungen haben etwas Frankobelgisches an sich, sind aber eigenständig im Stil. Mir gefällt es!
Die Geschichte selber ist nichts Neues. Das Verschwinden von Menschen auf globaler Ebene wurde schon in Quiet Earth thematisiert, das Verschwinden von Erwachsenen - dort allerdings durch einen Virus - in der TV-Serie und in der Comicreihe Jeremiah. Dass hier Parallelen vorhanden sind, heißt jedoch noch lange nicht, dass der Comic schlecht ist - im Gegenteil. "Verschwunden" stellt ein spannendes und überzeugend gestaltetes Comicalbum dar, das ich jedem nur empfehlen kann.
Verschwunden - die Rezension von Frank Drehmel
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