Reihe: Aliens Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Mehrere Jahrzehnte nach der Alien-Invasion auf der Erde baut man die Zivilisation neu auf. Dann kommt eine neue Mode-Droge auf den Markt: Xeno-Zip. Diese beinhaltet verschiedene Chemikalien aus der Alien-Biochemie und verleiht einem Menschen die Kraft und die Agressivität eines solchen Monsters. Natürlich ist das Militär daran interessiert, und natürlich ist dann die Pharma-Industrie interessiert - verspricht man sich doch erhebliche Gewinne. Da ein wesentlicher Bestandteil der Droge Royal Jelly ist, die Ausscheidung einer Alien-Königin, und auf der Erde keine Ressorcen mehr existieren, rüstet man eine Expedition zum Heimatplaneten der Aliens aus. Dort herrscht Chaos, da eine neue, mutierte Alienart der alten Gattung den Krieg erklärt hat und sich beide Völker wie besessen zerfleischen. In dieses unbeschreibliche Massaker gerät der Landungstrupp der Expedition und muss sich nicht nur mit den üblichen Angriffen auseinandersetzen. Zudem scheint es unter der Mannschaft einen Saboteur zu geben, der versucht, das ganze Unternehmen scheitern zu lassen. Als man das Nest der neuen Aliengattung mit Kernsprengköpfen bombadiert und somit in den Krieg eingreift, wird die kurze Zeit der Verwirrung der Monster zu einem Vorstoß in das Nest, zur Königin, genutzt.
Mit "Genocide" kehrt man einmal mehr auf den Heimatplaneten der Alien zurück, hier zeigt sich die Nichtexistenz irgendeiner übergreifenden Storyline, da im Roman "Hive" dieser zerstört wurde und in anderen Comics die Menschheit sich nur noch über der Erdoberfläche - in Luftschiffen - aufhält. Ja, was denn nun. Offenbar geht hier das Star-Trek-Gen um. Man schreibt eine Story und danach ist das ganze vergessen. Schade eigentlich.
Davon aber abgesehen ist "Genocide" ein extrem spannender Comic, der uns gleich mit drei Handlungsebenen konfrontiert: einerseits die Entwicklung der Beziehungen zwischen dem Pharmamanager und Milliardär Daniel Grant und der Marines-Einheit, der Krieg auf dem Alien-Planeten und zu guter Letzt die Suche nach dem Saboteur. In toll gezeichneten Bildern, gewalttätig - jedoch nicht zu übertrieben - taucht man ein in das Geschehen und ist ein wenig von dem doch etwas aprupten Ende enttäuscht. Hier hätte man sich vielleicht einen fünften Band gönnen sollen, um den Schluss der Geschichte nicht so derartig zu drängen. Aber trotzdem vergebe ich der Mini-Serie 8 von 10 Punkten - allein aus dem Grund, das Zeichner und Autoren es verstanden, das Feeling eines Alien 2-Filmes auf Papier übertragen zu können.