Reihe: Alien vs. Predator |
Als in der Antarktis ein ungewöhnliches Hitzesignal angezeigt wird, macht sich der Industrielle Charles Bishop Weyland mit einer Gruppe handverlesener Wissenschaftler auf den Weg dorthin. Begleitet werden sie von der erfahrenen Bergsteigerin Alexa Woods, die schon einige Zeit auf dem Eis verbracht hat. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem angezeigten Objekt um eine Pyramide von sehr ungewöhnlicher Beschaffenheit. Einflüsse jeder Kultur, die in der Vergangenheit Pyramiden gebaut hat, sind an ihr zu finden. Ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Allerdings ahnt man nicht, dass auch einige andere Kreaturen auf dem Weg zu der Pyramide im Eis sind. Es handelt sich dabei um Wesen, für die die Jagd das höchste Gut darstellt...
Schon lange geisterte das Projekt ALIEN VS. PREDATOR durch Hollywood. Beeinflusst von der gleichnamigen Comicserie, die kurz nach dem Erscheinen von PREDATOR startete, versuchten sich verschiedene Regisseure und Drehbuchautoren an der Sache. In einer Phase gab es sogar schon ein Drehbuch von Joss Whedon (FIREFLY, SERENITY, BUFFY), das sehr heiß gehandelt wurde. Aber erst unter dem Zepter von Regisseur Paul W. S. Anderson wurde daraus ein Film. Anderson, der sich bei Genrefans mit Filmen wie MORTAL COMBAT, SOLDIER oder EVENT HORIZON einen mehr oder weniger guten Ruf gemacht hatte, ist selbst Fan der beiden Reihen, was man dem Film auch anmerkt. Zahlreiche Reminiszenzen sowohl an die ALIEN- als auch an die PREDATOR-Filme machen den Freunden beider Monster viel Spaß, aber für einen Außenstehenden bietet der Film nicht wirklich etwas Innovatives. Der Regisseur und Drehbuchautor ergeht sich in bekannten Klischees, die man irgendwo schon einmal besser gesehen hat und die hier etwas unoriginell wirken. Zwar gibt es ab und zu gute Einfälle, doch diese kann man an einer Hand abzählen. Am Ende bleibt ein passabler Actionfilm übrig, der solide Unterhaltung bietet, aber nicht unbedingt das Zeug zu einem Klassiker hat wie seine Vorbilder.
Mit Saana Lathan (BLADE) hat man eine Hauptdarstellerin gefunden, die die harte Frau, die sie spielt, sehr gut herüberbringt. Dabei orientiert sich die Darstellung der Figur stark an der Kraft, die einst Sigourney Weaver als Ripley in ALIEN gehabt hat. Ansonsten setzt der Regisseur auf relativ unbekannte Gesichter oder Darsteller, die schon in diversen Genrefilmen aufgetaucht sind. Als besonderen Gag kann man die Besetzung von Lance Henriksen als Charles Bishop Weyland sehen. Er spielte bereits in zwei ALIEN-Filmen als Android Bishop mit.
Bereits im April 2005 erschienen verschiedene DVD-Versionen von AVP bei Fox Home Entertainment. Beide Versionen hatten einen neuen Prolog zu bieten. Der hier besprochenen Doppel-DVD liegt die Unrated Version zugrunde, die in den USA fast gleichzeitig mit den Kinoversionen erschien und rund acht Minuten länger ist als die Kinofassung. Mit dem Seamless Branching-Verfahren war es möglich sowohl die Kino- als auch die erweiterte Version auf eine Scheibe zu bringen.
Der Bildtransfer unterscheidet sich in keiner Weise von dem der Extreme Edition aus dem letzten Jahr. Auch sie ließ dem Zuschauer wenig zu wünschen übrig, denn die Qualität ist nahezu perfekt. Nur an der Schärfe hätte man etwas mehr arbeiten können. Außerdem bediente sich Anderson diverser Stilmittel, die einen abschließenden Eindruck etwas erschweren. Doch das Fehlen jeglichen Bildrauschens lässt darauf schließen, dass man sich bei der Umsetzung auf DVD große Mühe gegeben hat. Dies gilt auch für die erweiterte Fassung, die sich in keiner Weise von der Kinoversion unterscheidet.
Der Ton liegt in Deutsch in zwei Varianten vor: Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1. Leider wurde hier das letzte Quäntchen nicht ausgenutzt, was vor allem bei lauten Szenen auffällt. So wirkt die Soundkulisse etwas zurückhaltend, die Stimmen der deutschen Synchronisation oft etwas zu steril. Der Unterschied wird bemerkbar, wenn man in die englische Sprachversion reinschaut, die etwas kräftiger wirkt.
Die Extras beginnen schon auf der ersten Disc mit zwei Audiokommentaren und der Möglichkeit, die neu eingefügten Szenen einzeln anzuschauen. Die zweite Disc bietet mit ihren Dokumentationen zur Entstehung des Films einen sehr umfassenden Überblick. Es werden hierbei alle wesentlichen Faktoren des Kreationsprozesses von AVP eingehend beleuchtet. Interessant ist auch, dass man das HBO SPECIAL zu diesem Film in der Marketing-Abteilung untergebracht hat, weil es dort wirklich hingehört. Ähnlich wie andere HBO SPECIALS auf anderen DVDs. Der sehr sehenswerte Teaser und ein Trailer schließen die Specials ab.
Die erweiterte Fassung von ALIEN VS. PREDATOR erschien in Deutschland unter dem neuen CENTURY ³ EDITION-Label von Fox, in dessem Rahmen in Zukunft ausgewählte Filme in sehr guter Qualität erscheinen sollen. Die Startriege der Filme setzte sich, bis auf eine Ausnahme, aus DVDs zusammen, die bereits erhältlich waren. Diese Ausnahme war der Director’s Cut von KÖNIGREICH DER HIMMEL. Bei AVP besteht die Attraktion in der etwas längeren und blutigeren Fassung, die aber an der Gesamtqualität des Films nichts ändert. Ob es sich allerdings rentiert, sich diese Edition zuzulegen, wenn man sich schon die Extreme Edition gekauft hat, muss jeder selbst entscheiden. Wer nicht die Qual der Wahl hat, ist mit dieser Version sehr gut bedient.