Originaltitel: Alien: Resurrection Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Nach den Ereignissen von Fiorina 161 gelingt es Wissenschaftlern an Bord eines militärischen Raumschiffs das Klonen von Ellen Ripley aus einer Blutprobe von ihr. Allerdings ist nicht die Wiederbelebung des ehemaligen Ersten Offiziers der Nostromo das Ziel, sondern vielmehr an das Alien Queen-Embryo heran zu kommen, das sie in sich trägt.
Ripley überlebt die Entnahme, ist aber nicht ganz sie selbst. Durch den Klonprozess wurde eine Mischung zwischen Mensch und Alien aus ihr, die sich nicht nur durch eine höhere physische Kraft unterscheidet. In einem gewagten Experiment werden neue Aliens erzeugt, die sich als hochintelligent und gefährlich erweisen. Als die Wesen aus ihren Gefängnissen ausbrechen, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn das Raumschiff ist auf dem Weg zur Erde und wenn keiner die Aliens aufhalten kann, dann sind die Tage der Menschheit gezählt...
Der Erfolg von Delicatessen und City of lost Children machten Hollywood auf den französischen Regisseur Jean-Pierre Jeunet aufmerksam, der einem breiten Publikum mittlerweile durch Filme wie Die fabelhafte Welt der Amelié und Mathilde - Eine grosse Liebe bekannt ist. Jeunet setzt das Drehbuch von Buffy-Schöpfer Joss Whedon auf eine sehr eigenwillige Weise um, die aber auch einen gewissen Reiz besitzt.
Der unterschätzte Film bietet einen sehr düsteren Look, der nicht so sehr auf vordergründigen Horror setzt, sondern mehr subtil arbeitet. Dabei verleiht Jeunet dem ganzen einen interessanten Stil, der etwas an die klassischen SF-Comics von Moebius erinnert, der für den ersten Alien ebenfalls einige Designs entwickelt hat. Allerdings konnte Jeunet damals seine ganzen Vorstellungen nicht so umsetzen, wie er wollte. Dies lag zum Teil auch an der Hauptdarstellerin und Coproduzentin Sigourney Weaver, mit der der Regisseur einen schweren Stand hatte. Dennoch entspricht, wie Jeunet selbst in der Einführung zum Film sagt, der Film in seiner Kinofassung seinen Vorstellungen.
Da aber auch für Alien 4 eine etwas überarbeitete Version für die Quadrilogy geben sollte, gibt es für diesen Film einen neuen Anfang, den man 1997 noch nicht realisieren konnte und ein alternatives Ende, das ebenfalls für die DVD fertig bearbeitet wurde. Wie bei den anderen Filmen auch sind beide Versionen auf der DVD enthalten.
Auffallend beim Bild von Alien - Die Wiedergeburt ist ein durchgängiges Bildrauschen und eine in verschiedenen Szenen auftretende Unschärfe, die einiges an Details verschluckt. Nichtsdestotrotz bekommt man hier das beste Bild der ganzen Quadrilogy geboten, was aber nur daran liegt, dass der Film neueren Datums ist. Da Jeunet ein Regisseur ist, der Farbe und Kontrast gerne als Stilmittel einsetzt, fällt ein abschließendes Urteil über die Bildqualität schwer. Die kühle Farbgebung und der oft etwas steile Kontrast sind gewollt und nicht als Fehler zu betrachten. Beides unterstreicht nämlich den düsteren Grundcharakter des Films.
Der Ton lässt wenig zu wünschen übrig, auch wenn der Film anfangs etwas dialoglastig ist. In seinem Verlauf gewinnt der Klangteppich immer mehr an Breite und bietet gerade am Schluß ein Effektgewitter, wie man es von neueren Film gewohnt ist. Unangenehme Fehler sind nicht zu bemerken. Insgesamt klingt das Ergebnis sehr räumlich.
Der deutsche DTS-Ton klingt etwas kräftiger als sein Dolby Digital-Pendant, aber auch die englische die Spur hat einen großen Reiz. Zwar wäre es bestimmt möglich gewesen etwas mehr Druck herauszumischen, aber das Gesamtergebnis ist sehr befriedigend.
Neben der schon erwähnten Einführung von Jean-Pierre Jeunet findet man auch bei dieser Film-DVD der Reihe einen Audiokommentar mit Cast und Crew sowie ein Schnittverzeichnis. Der Rest setzt sich in bewährter Form auf der zweiten DVD von Alien 4 fort. Dabei ist die Qualität gleichbleibend gut und setzt die Hintergrundgeschichte der Saga nahtlos fort. Man erfährt vieles über die Arbeit an dem Film, was sehr interessant und informativ ist.
Alien - Die Wiedergeburt reiht sich nahtlos in die Reihe der Quadrilogy ein. Jeunets Film ist sicherlich derjenige der Reihe, der am meisten polarisiert, weil sein Ruf bei vielen schlecht ist. Tatsächlich bekommt man SF-Kino mit einem französischen Touch geboten, an den man sich gewöhnen muss. Mehr als einen Blick ist er auf jeden Fall wert. Auch dieser Film ist mittlerweile als einzelne Doppel-DVD erhältlich.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de