Serie / Zyklus: Alien-Earth-Trilogie Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Seit im August 2058 ein außerirdisches Raumschiff den Orbit der Erde erreichte, steht die Welt Kopf. Auch 7 Jahre nach dem Erscheinen rätselt die gesamte Menschheit darüber, was sich denn nun hinter den Fremden verbirgt, was sie hier wollen und ob sie nun Feinde oder Freunde sind. Frank Borsch beschriebt in seinem Buch Alien Earth: Phase 1 die Ereignisse aus der Sicht von drei Protagonisten:
Ekin ist ein sogenannter Hunter und ihre Aufgabe ist es, in Deutschland Menschen ausfindig und unschädlich zu machen, in denen sich Aliens manifestierten. Wiederum weiß niemand, was genau die Fremden bezwecken. Ist es eine Art der Kontaktaufnahme oder schlichtweg der Versuch, die Menschen unter Kontrolle zu bringen. Für Ekin bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Partner selbst zu einem Alien geworden war.
Rudi ist einer jener so genannten Flyboys, die im Pazifik nach Alienartefakten suchen. Wiederum ist man sich vollkommen im Unklaren, was genau die Außerirdischen damit bezwecken. Umso wichtiger ist es, die Artefakte zu bergen und zu untersuchen. Dafür findet nach jedem Objekt, das vom Orbit aus in die Erde eintritt, eine wilde Jagd statt, und verschiedenste Fraktionen versuchen das Objekt für sich zu bergen.
Und dann ist da noch Wieselflink, ein Überschussmensch, der von der Deutschen Regierung wie seine Leidensgenossen in Eisenbahnwagons weggesperrt wird. Der Niedergang der Wirtschaft aufgrund von Ressourcen-Knappheit bewirkte diesen Schritt: Die Überflüssigen der Gesellschaft werden weggesperrt. Doch dann gelangt Wieselflink in einen Zug, in dem alles anders ist, und zum ersten Mal ist seine Versorgung sichergestellt und er genießt eine gewisse Sicherheit. Doch dann findet er mehr und mehr heraus, dass Wolf, der Führer dieses und vieler weiterer Züge, ganz besondere Ziele hat.
Der Roman wird mit drei Handlungsebenen und drei Protagonisten erzählt. Diese "Trinität" behält Autor Frank Borsch von Anfang bis zum Ende bei. Das Buch hat 39 Kapitel und jeder Protagonist bekam 13 davon. Die Geschichte wird in relativ kurzen Kapiteln und im permanenten Wechsel zwischen den Handlungsebenen erzählt. Nun mag man denken, dass so ein Konzept die schriftstellerische Freiheit so stark einschränken könnte, dass der Roman gehetzt wirkt oder gar zerfasert. Doch weit gefehlt: Die Kapitelendpunkte sind immer gut gesetzt und das Kapitelende wird nie von einem massiven Cliffhanger markiert (ein Schreibstil, den ich zutiefst ablehne). Nein, der Autor findet die richtige Balance und treibt obendrein alle drei Handlungsebenen im gleichen Tempo dem Höhepunkt des Romans entgegen. So entsteht ein gelungener Handlungsbogen, der die Spannung bis zum Ende trägt. Alien Earth ist ein handwerklich sehr gut gelungener Roman.
Vom Inhalt her ist der Eindruck auch sehr positiv. Der Buchrückentext hatte mich Schlimmes befürchten lassen. Es hätte eine Geschichte einer Alien-Invasion voller Klischees werden können (gut, dies war erst der erste Band), doch der Umstand, dass man selbst am Ende des Romans immer noch nicht weiß, was genau nun die Außerirdischen bezwecken, macht die Geschichte interessant und spannend. Ein wenig spielt der Autor auf Zeit und hält Stoff für die Fortsetzungen zurück, aber im Großen und Ganzen war der Auftakt der Trilogie sehr gelungen. Autor Frank Borsch hat fernab von Perry Rhodan seine eigene Geschichte erzählt und mit Erfolg bewiesen, dass er auch noch andere Romane schreiben kann als die um den berühmten Weltraumhelden.
In anderen Rezensionen las man Kritik daran, dass der Roman in Deutschland spielt. Das kann ich nun nicht nachvollziehen, denn die Ereignisse in Deutschland sind nur exemplarisch und spiegeln das wieder, was auf der ganzen Welt geschieht. Außerdem finde ich persönlich es gut, wenn man mal eine Geschichte vor heimischem Hintergrund erzählt. Allerdings muss man sagen, dass der Autor nur wenig auf deutsche Besonderheiten eingeht und das Ganze ohne weiteres auch in Kairo oder San Francisco hätte spielen können.
Ein weitere Kritik war, dass Frank Borsch mit Hintergrundinfos gespart hat. Nun, das ist richtig, aber es machte auch den Reiz des Romans aus. Man darf nicht vergessen, dass dies der Beginn einer Trilogie ist, und der Autor tut gut daran, seine Munition nicht gleich im ersten Band zu verschießen. Auf der anderen Seite kann der Roman erst so richtig bewertet werden, wenn die Trilogie beendet ist. Noch hat der Autor seine Karten nicht aufgedeckt, und ob er nun wirklich ein Blatt aus guten Ideen hat oder ob er mit Klischees blufft, wird sich erst in den nächsten beiden Romanen zeigen.
7 von 10 Punkten (mit Option auf eine Anpassung nach oben oder unten).
Ekin ist ein sogenannter Hunter und ihre Aufgabe ist es, in Deutschland Menschen ausfindig und unschädlich zu machen, in denen sich Aliens manifestierten. Wiederum weiß niemand, was genau die Fremden bezwecken. Ist es eine Art der Kontaktaufnahme oder schlichtweg der Versuch, die Menschen unter Kontrolle zu bringen. Für Ekin bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Partner selbst zu einem Alien geworden war.
Rudi ist einer jener so genannten Flyboys, die im Pazifik nach Alienartefakten suchen. Wiederum ist man sich vollkommen im Unklaren, was genau die Außerirdischen damit bezwecken. Umso wichtiger ist es, die Artefakte zu bergen und zu untersuchen. Dafür findet nach jedem Objekt, das vom Orbit aus in die Erde eintritt, eine wilde Jagd statt, und verschiedenste Fraktionen versuchen das Objekt für sich zu bergen.
Und dann ist da noch Wieselflink, ein Überschussmensch, der von der Deutschen Regierung wie seine Leidensgenossen in Eisenbahnwagons weggesperrt wird. Der Niedergang der Wirtschaft aufgrund von Ressourcen-Knappheit bewirkte diesen Schritt: Die Überflüssigen der Gesellschaft werden weggesperrt. Doch dann gelangt Wieselflink in einen Zug, in dem alles anders ist, und zum ersten Mal ist seine Versorgung sichergestellt und er genießt eine gewisse Sicherheit. Doch dann findet er mehr und mehr heraus, dass Wolf, der Führer dieses und vieler weiterer Züge, ganz besondere Ziele hat.
Der Roman wird mit drei Handlungsebenen und drei Protagonisten erzählt. Diese "Trinität" behält Autor Frank Borsch von Anfang bis zum Ende bei. Das Buch hat 39 Kapitel und jeder Protagonist bekam 13 davon. Die Geschichte wird in relativ kurzen Kapiteln und im permanenten Wechsel zwischen den Handlungsebenen erzählt. Nun mag man denken, dass so ein Konzept die schriftstellerische Freiheit so stark einschränken könnte, dass der Roman gehetzt wirkt oder gar zerfasert. Doch weit gefehlt: Die Kapitelendpunkte sind immer gut gesetzt und das Kapitelende wird nie von einem massiven Cliffhanger markiert (ein Schreibstil, den ich zutiefst ablehne). Nein, der Autor findet die richtige Balance und treibt obendrein alle drei Handlungsebenen im gleichen Tempo dem Höhepunkt des Romans entgegen. So entsteht ein gelungener Handlungsbogen, der die Spannung bis zum Ende trägt. Alien Earth ist ein handwerklich sehr gut gelungener Roman.
Vom Inhalt her ist der Eindruck auch sehr positiv. Der Buchrückentext hatte mich Schlimmes befürchten lassen. Es hätte eine Geschichte einer Alien-Invasion voller Klischees werden können (gut, dies war erst der erste Band), doch der Umstand, dass man selbst am Ende des Romans immer noch nicht weiß, was genau nun die Außerirdischen bezwecken, macht die Geschichte interessant und spannend. Ein wenig spielt der Autor auf Zeit und hält Stoff für die Fortsetzungen zurück, aber im Großen und Ganzen war der Auftakt der Trilogie sehr gelungen. Autor Frank Borsch hat fernab von Perry Rhodan seine eigene Geschichte erzählt und mit Erfolg bewiesen, dass er auch noch andere Romane schreiben kann als die um den berühmten Weltraumhelden.
In anderen Rezensionen las man Kritik daran, dass der Roman in Deutschland spielt. Das kann ich nun nicht nachvollziehen, denn die Ereignisse in Deutschland sind nur exemplarisch und spiegeln das wieder, was auf der ganzen Welt geschieht. Außerdem finde ich persönlich es gut, wenn man mal eine Geschichte vor heimischem Hintergrund erzählt. Allerdings muss man sagen, dass der Autor nur wenig auf deutsche Besonderheiten eingeht und das Ganze ohne weiteres auch in Kairo oder San Francisco hätte spielen können.
Ein weitere Kritik war, dass Frank Borsch mit Hintergrundinfos gespart hat. Nun, das ist richtig, aber es machte auch den Reiz des Romans aus. Man darf nicht vergessen, dass dies der Beginn einer Trilogie ist, und der Autor tut gut daran, seine Munition nicht gleich im ersten Band zu verschießen. Auf der anderen Seite kann der Roman erst so richtig bewertet werden, wenn die Trilogie beendet ist. Noch hat der Autor seine Karten nicht aufgedeckt, und ob er nun wirklich ein Blatt aus guten Ideen hat oder ob er mit Klischees blufft, wird sich erst in den nächsten beiden Romanen zeigen.
7 von 10 Punkten (mit Option auf eine Anpassung nach oben oder unten).