Serie / Zyklus: "Alice" Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz
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Durch einen Spiegel gelangt Alice in ein Spiegelreich, und genau wie im Buch Alice im Wunderland beginnt Alice diese Welt zu erforschen. Waren es im ersten Buch Spielkarten, so trifft sie nun auf Schachfiguren, und alles scheint sich um eine Schachpartie zu drehen. Es wird bestimmt, dass Alice Königin werden soll, aber zuerst, beginnend als Bauer, 6 Felder vorrücken muss, um dann gekrönt zu werden. Munter macht sich Alice auf durch eine Welt, auf der so manches auf dem Kopf zu stehen scheint und der direkte Weg einen vom Ziel wegführt. Alice trifft auf ihrer Reise durch die verkehrte Welt auf ungewöhnlichste Typen, die ihr mal helfen, mal ihr im Weg stehen, aber immer wissen, woher sie kommt und wohin sie will.
Verdaustig war's, und glaße Wieben |
Twas brillig, and the slithy toves |
Soweit der Beginn des Gedichts auf Deutsch und Englisch.
Die Figuren in dem Buch sind ebenso skurril wie im ersten Buch: Da finden sich der Eierkopf Humpty Dumpty und die schrägen Zwillinge Twiddeldum und Twiddeldei, die Alice recht schnell mit ihren Fragen und Antworten sehr verwirren. Und nicht zu vergessen der Weiße Ritter (nur schwer zu übersetzen, denn der Springer im Schach heißt auf englisch Knight=Ritter), der sich selbst als der unbekannteste Erfinder bezeichnet, ständig Unsinniges erfindet, um dann wieder vom Pferd zu fallen. Und dann gibt es noch einen Zug voller Tiere, die sich unterhalten, ohne zu sprechen, und ein strickendes Schaf, das einen Einkaufsladen betreibt. Insgesamt ist Alice hinter den Spiegeln noch skurriler und phantasievoller als Alice im Wunderland. Das Buch wurde wiederum meisterhaft von John Tenniel illustriert, der mit 54 Zeichnungen dem Ganzen die rechte Stimmung verleiht.
9 von 10 Punkten.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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