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Reihe: Algarad-Saga, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Inselreich Algarad steht vor dem endgültigen Untergang, denn gewaltige Kriegsschiffe des Todesfürsten überfallen die bis dahin friedlichen Inseln. Noch schlimmer ist, dass zur gleichen Zeit ein Invasionsheer der Schattenwesen einfällt, um ebenfalls die Inselwelt und letztlich die ganze Welt zu beherrschen. Der Novize Tenan verlor das Siegel der Finsternis, was die Sache noch ein wenig verschlimmert, da es ihm hätte helfen können. Gemeinsam mit seinen Gefährten erreicht er die Hauptstadt Meledin. Die Ruhe, die hier herrscht, ist trügerisch, die Ruhepause nur kurz. Der Erzmagier und der Orden der Dan-Ritter rüsten zum Kampf gegen den dunklen Todesfürsten Achest. Tenans Heimatinsel Gondun, in der Mitte des Inselreichs gelegen, soll zuerst befreit werden. In Unkenntnis der teuflischen Pläne von Achest sind die Ritter des Dan-Ordens überzeugt, dass sie ihn besiegen können. Dualar, Hauptmann des Dan-Ordens, und Erzmagiers Ameroth unterweisen den jungen Novizen in den geheimen magischen Verteidigungstechniken des Ordens. Nach und nach erhält Tenan einige Informationen, die ihn dem Geheimnis seiner Herkunft näher bringen und gleichzeitig ein wenig mehr über seine Bestimmung verraten. Da meldet sich bereits das Schicksal. Auf der anderen Seite versucht Drynn Dur, der mächtige Admiral, den Dan-Orden in seiner eigenen Machtstellung zu zerstören.
Der Ruf der Finsternis von Marcus Reichard ist die Geschichte von dem Zauberlehrling Tenan und seinem magischen Erbe. Der Ruf der Finsternis zeichnet sich ebenso wie der Vorgängerband Das Siegel der Finsternis durch gute Ideen aus, die für einen guten Fantasy-Roman unerlässlich sind. Viel zu oft finden sich zwischen den Einbanddeckeln Fantasy-Versatzstücke unterschiedlichster Couleur, die nichts Besonderes beinhalten. Von Marcus Reichard kenne ich den ersten Roman nur als Hörspiel. Diese Form sagte mir mehr zu, weil der vorliegende Band an einigen Stellen zu langatmig wirkte. Das zog den Roman und die Handlung in die Länge, streckte den Spannungsbogen bis zu einer flachen Kurve. In dieser Hinsicht bin ich etwas enttäuscht und hoffe, dass der Autor die Handlung im abschließenden dritten Band etwas strafft. Er könnte zum Beispiel Mehrfacherklärungen weglassen. Obwohl die Hauptfigur Tenan in den Mittelpunkt gestellt wird, wirkt er wenig kraftvoll. Auch die anderen beteiligten Figuren wirken seltsam unfertig. Hier wäre mehr besser gewesen. Stattdessen verzettelt sich der Autor etwas in den Erzähl- und Handlungssträngen.