Alcatraz - Maximum Security Eine Besprechung / Rezension von Martin Wagner |
Über das Jahr verteilt und gerade zu Messen erscheinen viele Brettspiele und auch viele Erweiterungen. Bei manchen Spielen winkt man schnell ab, andere werden fortan bei jedem Spieleabend herausgeholt. Eines der Spiele, das sich seit der Messe in Essen im Jahr 2011 großer Beliebtheit erfreut und das es jetzt auch in Spanisch gibt, ist Alcatraz – The Scapegoat. Gerade für dieses Spiel hat man sich schon kurz nach dem Erscheinen eine Erweiterung für mehr Spieler gewünscht, denn ein Gesellschaftsspiel für nur vier Spieler ist nicht wirklich der Hit.
2012 war es in Essen schließlich so weit. Kuznia Gier kam den Wünschen der Alcatraz-Fans nach und brachte eine Erweiterung heraus, Alcatraz – Maximum Security. Nicht wie erhofft für sechs Spieler sondern nur für fünf, dafür aber mit einigem an Zusatzmaterial und neuen Regeln.
Auf den ersten Blick erwartet man bei der Größe des Böxchens gar nicht so viel neues Material, aber wer das Grundspiel kennt, der weiß, dass wichtige Materialien nicht viel Platz verbrauchen. Im Falle dieser Erweiterung sind die neuen Dinge drei neue Gefängnisbereiche, der Raum des Sicherheitschefs, der Leuchtturm und die Tunnel, ein neuer Charakterbogen, vier neue Bestechungskarten, ein paar neue Holztokens, neun Verurteilungskarten und eine Sucker-Karte. Die letzteren beiden Kartenarten und die drei Gefängnisbereiche werden in den mitgelieferten englischen und polnischen Regelblättchen erklärt.
Die drei Gefängnisbereiche sind aufgebaut wie die bereits bekannten Bereiche aus dem Grundspiel. Der einzige besondere Bereich ist das Büro des Sicherheitschefs, der eine eigene Wachenfigur enthält, der wie zwei Wachen zählt und weder bestochen noch von einem Aufstand eingeschüchtert werden kann. Die neuen Bereiche werden mit den anderen in einem jetzt 3x5 Feld verteilt und das Spiel kann beginnen. Zwei Neuerungen gilt es noch zu beachten, die Verurteilungskarten und die Sucker-Karte. Letztere Karte steht für ein weiteres Opfer der Umstände und der Sucker wird zum Teil behandelt wie der Sündenbock, mit einer Ausnahme, er kann ganz alleine Aufträge erfüllen und erhält als einziger die Belohnung. Die Verurteilungskarten, die man optional zu Beginn des Spiels erhält, geben zum einen Hinweise auf den Grund des Gefängnisaufenthaltes und zum anderen erhalten die Charaktere besondere Fähigkeiten, wie zum Beispiel Taschendiebstahl und die damit verbundene Fähigkeit trotz Wachen Gegenstände zu stehlen.
Neben diesen Verurteilungskarten, dem fünften Spieler und den drei neuen Bereichen ist es aber vor allen Dingen die neue Regelung zum neuen Gefängnis, die dem Spiel noch mehr Spaß entlockt. Bei dieser Spielvariante werden 2x3 Bereiche ausgelegt und die anderen Bereiche nach Lust und Laune an diese Bereiche angelegt. Ein neues Gefängnis mit vielen neuen Möglichkeiten und einem höheren Schwierigkeitsgrad.
Neues Material und neue Regeln für ein außergewöhnliches Alcatraz-Spielerlebnis zu fünft, das bietet die kleine Box ohne Zweifel. Noch besser wäre die Sechsspielervariante gewesen, aber auch so hat man mit der Erweiterung viel Spaß. Die Karten sind durchdacht und die neuen Bereiche absolut passend. Die Sucker-Karte haben wir nach dem ersten Ausprobieren aber wieder weggelegt, denn so richtig Spaß hat es damit nicht gemacht. Bei der Erweiterung wurde fast alles richtig gemacht und ich freue mich schon auf die nächste Erweiterung.
Fazit: Alcatraz – Maximum Security ist die langersehnte Erweiterung für Alcatraz – The Scapegoat und ermöglicht nun ein Spielen zu fünft. Mit neuen Karten, neuen Bereichen und neuen Regeln wird jetzt noch mehr Spaß geboten und das für wenig Geld. Mehr davon Kuznia Gier!