Akira 9: Herrscher über das Chaos Eine Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Tokio ist zerstört und wird von Banden beherrscht. Der Westen der Stadt gehört nun zum Großen Tokioter Reich. Tetsuo und seine Leute sind die Führer dieses obskuren Staatsgebildes, wo die Untergebenen mehr Macht ausüben als Tetsuo selber befiehlt. Akira, der jetzt Erleuchteter genannt wird, vollbringt mit seinen Kräften kleine Wunder und ist nur ein Aushängeschild des Reiches. Mit einem Vorrat an der Superdroge bildet Tetsuo weitere psi-begabte Menschen aus. Die meisten sterben durch die Einnahme der Kapseln. Tetsuo holt auch ausgesuchte Mädchen zu sich. Seinen verlorenen linken Arm hat er durch eine metallische Version ersetzt.
Kei und Chiyoko kümmern sich in einer Hochhausruine um Masaru und Kiyoko. Den Nummern geht es schlecht und sie brauchen dringend ihre Drogen. Kiyoko bittet Kei zu Nummer 19 gehen, die sich in Miyakos Tempel befindet. Tatsächlich ist Mutter Miyako selber die Nummer 19. Seit der ersten Zerstörung Tokios vor dreißig Jahren lebt sie außerhalb der Labors, unbeobachtet von den Militärs. Miyako bietet im Osten Tokios den Schutzbedürftigen jede Hilfe und ist damit das Gegenstück zu Tetsuos grausamer Herrschaft. Sie gibt Kei und Chiyoko die benötigten Medikamente.
Die reguläre Armee hat sich aufgelöst und der Colonel zieht seines eigenen Weges. Unterdessen dringt eine militärische Spezialeinheit in die Stadt ein, um Informationen über Akira zu sammeln. Ryu schließt sich einem dieser Soldaten an.
In der Nacht Tetsuo wird von Alpträumen aus seiner Vergangenheit und Zukunft geplagt. Seine Gedanken kreisen sich um seine Freundschaft mit Kaneda, Motorradfahrten und um Zerstörung.
Gewalt ist das vorherrschende Thema dieses Bandes. Das Grosse Tokioter Reich ist mit seiner Herrschaft, Mutanten und dem Kult um Akira einfach grotesk. Dem übernatürlichen Nachwuchs platzt bei seinen Kunststücken fast selber der Kopf. Der normale und gut gekleidete Stellvertreter Tetsuos tut sich bei den Grausamkeiten besonders hervor.
Es ist bezeichnend, dass Akira als Erleuchteter gesehen wird. Das japanische Wort "akira-ka" bedeutet "hell", "einleuchtend", "ohne Zweifel". Sein Handeln wird alleine durch die Kraft bestimmt, die seinen Körper vollständig durchfließt. Während Tetsuo sich mit Drogen voll stopft, formt Akira in der Luft eine Doppelspirale aus Steinen. Die Ähnlichkeit zur DNS-Struktur ist nicht zufällig.
Wer ein postapokalyptisches Szenario mag, der ist mit der Geschichte gut bedient.
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