| Akira 6: Der Killer-Satellit
Eine Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Akira ist erwacht. Aus der zerborstenen Kälteschlafkammer kommt ein kleiner Junge. Das wissenschaftliche Personal im Kontrollraum kann zuerst nicht glauben, dass das Akira sein soll. Aus Panik löst ein Wissenschaftler Alarmstufe 7 aus, die für den Fall eines atomaren Schlags gelten soll. Nur der Colonel behält den Überblick. Doch die entweichende Kälte legt erst einmal alle Geräte und Kommunikationseinrichtungen lahm. Tetsuo, gefolgt von Akira, verlässt den Stützpunkt durch die sich öffnende Hauptluke, die direkt in den alten Bombenkrater führt. Knapp entgehen Kaneda und Kei dem Kältetod und kommen ebenfalls im Krater an.
Langsam steht die Einrichtung nach ihrem Ausfall wieder zur Verfügung. Als letzte Möglichkeit sieht der Colonel nur den Einsatz des Killersatelliten SOL. Beim zweiten Feuerstoß verliert Tetsuo seinen linken Arm. Akira liegt bewusstlos da, auf seiner Handfläche ist deutlich die Nummer 28 zu sehen. Unverletzt geblieben sind Kei und Kaneda, die den bewusstlosen Akira mit sich nehmen. Aufgeben muss der Colonel, dem keine weiteren Möglichkeiten einfallen. Die Ortungsgeräte zeigen keinen Erfolg des Killersatelliten an.
In Tokio herrschen die Notstandsgesetze. Der Kontrollrat des Akira-Projektes debattiert nur. Und ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss bringt auch nichts zu Tage. Der Colonel will die Notstandsgesetze nutzen, um radikale Gruppen auszuschalten und Akira zu finden. Kiyoko, Masaru und Takashi fangen an nach Nummer 28 zu forschen. Sie können nicht sagen, ob Tetsuo noch lebt. Aber Akira ist noch nicht ganz bei Bewusstsein, deshalb ist Eile geboten.
Mutter Miyako erklärt Nezu, dass sie die Suche nach Akira selbst in die Hand nimmt. Das Mädchen Sakaki soll sich auf die Suche begeben. Sakaki besitzt die Kraft, jedoch in geringerem Maße als die mit Nummern bezeichneten Kinder, weil sie keine Drogen zur Fähigkeitserweiterung nimmt. Außerdem sieht sie ganz gewöhnlich aus.
Kaneda, Kei und Akira schaffen es in die Stadt zu der Tante Chiyoko. In Tokio sorgen Wachroboter für die Einhaltung der Notstandsgesetze. Akira sieht im Gegensatz zu den anderen Nummern normal aus, er sagt jedoch nichts und gibt sich sehr ruhig.
Kei nimmt Kontakt zu Nezu auf, berichtet ihm von Akira und äußert die Vermutung, dass der Junge für die Vernichtung des alten Tokios verantwortlich gewesen sein könnte. Anstatt Miyako davon zu berichten, will Nezu den Jungen jetzt für seine eigenen Pläne haben. Sakaki beobachtet das Treffen und folgt Kei. In der Nacht holt sie Akira aus Chiyokos Apartment.
Spannend wird die Geschichte weiter erzählt. Wenn man bedenkt, dass Kaneda und Kei nicht älter als 16 Jahre sind, halten sie sich sehr gut. Ganz verwunderlich ist es nicht, weil Kei bereits der Oppositionsgruppe angehörte, zu der auch Ryu gehört. Einige gute Gags kommen auch vor. So schaufelt Kaneda das Essen bei Chiyoko nur so in sich hinein. Kei glaubt manchmal, dass Kaneda sich an sie ranmachen will. Doch solch kleine Szenen werden nicht überstrapaziert.
Interessant ist, dass trotz aller Panik bisher keine Katastrophe geschehen ist. Der kleine Kerl Akira gibt sich ganz harmlos und bringt kein Wort heraus.
Drei paranormale Typen sind dem Leser jetzt begegnet. Takashi, Masaru und Kiyoko sind mittels von Experimenten stark geworden. Obwohl sie eher wie greise Kinder aussehen, verhalten sie sich aufgrund ihres Alters sehr erwachsen. Die Kraft kann also Auswirkungen auf das Äußere haben. Als Medium ist das Mädchen Kei besonders geeignet. Und als natürlicher Typ besitzt Sakaki geringere Kräfte als die mit Nummern bezeichneten Kinder.
Welche Rolle Mutter Miyako hat, ist noch unklar. Der ihr verpflichtete Nezu scheint jetzt eigene Wege zu gehen, um seine politische Partei zu profilieren.
Der erste kleine Höhepunkt war das Erscheinen Akiras aus seinem Kälteschlaf. Der vorliegende Band ist gut erzählt, jedoch leitet er nur zu den nächsten Ereignissen über.
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