Titel: Gesandte des Zwielichts Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Andreas Reichen ist ein sehr sympathischer Vampir gewesen. Der charmante Müßiggänger, der immer auf sein Vergnügen bedacht war, kommt im einem feurigen Inferno in die Erzählung zurück. Claire, die ehemalige Geliebte von Andreas Reichen, ist inzwischen die Gefährtin von Wilhelm Roth. Dies könnte ihr zum Verhängnis werden. Auf der Flucht vor einem wütenden Rächer, der bereits viele Vampire endgültig zum Tode beförderte, werden ihre beiden Beschützer in einem Hinterhalt umgebracht. Aus den Flammen tritt Claire ausgerechnet Andreas entgegen. Obwohl Claire mit Wilhelm zusammen ist, entflammt die Leidenschaft zwischen den beiden wieder. Doch Andreas Reichen hat sich verändert. Der liebe nette Kerl ist ein brutaler Rächer geworden, der sich am Mörder seiner Familie rächen will. Seine Geliebte Helene wurde von Wilhelm Roth zu einer Lakaiin gemacht und für seine Mordaufträge benutzt. Alle Familienangehörige Reichens fanden den Tod. Seitdem kennt Andreas Reichen nur noch ein Ziel: Rache an Wilhelm Roth zu nehmen. Seine Wut entfesselte seine mühsam kontrollierte tödliche Gabe der Pyrokinese.
Die an dem Überfall auf seine Familie beteiligten Handlanger Wilhelm Roths hat er alle getötet. Da kommt ihm das Zusammentreffen mit Claire gerade recht. Zwar entbrennt wieder die Leidenschaft, neu und heftig wie vor dreißig Jahren, zwischen den beiden. Das Pärchen kann sich seine Gefühle aber nicht wirklich eingestehen. Doch der Stammesvampir will sie nur benutzen, um an Wilhelm Roth zu kommen. Jetzt benimmt er sich wie ein mordender Racheengel. Roth ist gerade nicht in Hamburg, ja nicht einmal in Deutschland. Claire will diesen Verdacht, den Andreas äußert, nicht glauben. Sie sucht nach Beweisen. Die findet Andreas später. Wilhelm Roth steckt mit Dragos unter einer Decke. Weil Andreas nicht an sich halten kann, trinkt er von Claire. Damit bringt er die Frau in Gefahr, denn über die Blutlinie erfährt Wilhelm Roth davon. Er wendet sich an den Orden, damit Claire Wilhelms Rache entkommen kann. Nebenbei entwickelt sich eine Verfolgungsjagd von Norddeutschland über Skandinavien in die Vereinigten Staaten.
Das vorliegende Buch gefiel mir deshalb, weil aus dem lieblichen Andreas ein Mann wurde: gewalttätig, auf Rache aus, zielstrebig. Die erotischen Liebesszenen sind manchmal nur eine Art gemeinsamer Rettungsanker und ziemlich gefühlsbetont geschildert. Die Liebesszenen waren in Ordnung. Sie gefielen mir besser als in früheren Büchern, was daran liegen mag, dass mir die Figuren sympathischer waren. Die Handlung ist fesselnd, steigert sich bis zum Schluss und endet in einer Feuersbrunst.