Titel: Ab durch die Hecke
Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Der Waschbär Richie hat ein Problem. Versehentlich hat er den Vorrat an menschlichen Nahrungsmitteln des Bärs Vincent vernichtet. Dieser richtet an Richie die "Bitte", innerhalb kürzester Zeit für Ersatz zu sorgen, sonst werde der zum Nahrungsmittel für den Bär werden. Nun ist guter Rat teuer, denn der findige Waschbär hat keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen soll. Zufällig trifft er auf eine Gruppe von Tieren, die gerade aus dem Winterschlaf erwacht sind. Die Gruppe um die Schildkröte Verne steht ihrerseits vor einer Sache, die sie sich zuerst nicht erklären können. Mitten in ihrem Lebensraum ist eine riesige Hecke aufgetaucht. Es stellt sich heraus, dass während des Winterschlafs der Wald verschwunden und einer menschlichen Siedlung gewichen ist, in der es einen kleinen grünen Kern gibt: der Lebensraum von Vernes Gruppe. Als Richie auf Verne und die anderen trifft, sieht er die Stunde gekommen, um seinen Kopf aus der Schlinge zu bringen ...
Als Pixar im Jahr 1995 mit TOY STORY den ersten komplett computergenerierten Animationsfilm auf die Leinwand brachte, ahnte noch niemand, welche Welle dadurch ausgelöst wurde. Besonders in den letzten drei Jahren jagt ein aufwändiger CGI-Film den anderen. Dabei wird klar, dass Vorreiter Pixar nach wie vor in einer ganz anderen Liga spielt als die anderen, was Projekte wie DIE UNGLAUBLICHEN, CARS oder RATATOUILLE eindrucksvoll beweisen. Aber auch bei den anderen Studios gibt es einiges Interessantes, wie eben beispielsweise AB DURCH DIE HECKE.
Der liebevoll animierte Film zeichnet sich vor allem durch knuffige Charaktere und einen teilweise schrägen Sinn für Humor aus. Dabei tritt die Story etwas in den Hintergrund, was aber auch ihre Schwächen etwas kaschiert. Schon nach den ersten Minuten ist klar, dass der Star des Films das quirlige Eichhörnchen Hammy ist, das mit seiner Hyperaktivität für einige Lacher sorgt. Aber auch die anderen Charaktere brauchen sich nicht zu verstecken. Der oft etwas übervorsichtige Verne ist ein sehr guter Gegenpart zum draufgängerischen Richie, der es schafft, den Rest der Gruppe schnell für sich zu gewinnen.
Die Leute von Dreamworks Animation zeigen mit diesem Film, wie gut sie sein können, auch wenn Filme wie KLEINE HAIE, GROSSE FISCHE oder SHREK III anderes vermuten lassen. AB DURCH DIE HECKE ist ein richtiges Vergnügen für junge und jung gebliebene Zuschauer.
Das Bild der DVD ist für einen Film neueren Datums erwartungsgemäß gut. Es sind keine Artefakte erkennbar, und ein Bildrauschen kann man auch nicht feststellen. Die Schärfe bewegt sich, ebenso wie der Kontrast, auf einem hohen Niveau. Während die Tierwelt sich an zahlreichen Details erfreut, wirkt die menschliche Umgebung oft etwas weichgezeichnet, was man aber auch durchaus als dramatisches Element sehen kann, da die tierischen Akteure die Hauptdarsteller sind.
Tonmäßig hält sich AB DURCH DIE HECKE etwas zurück. Zwar wird ab und zu etwas Tongewitter geboten, doch insgesamt wirkt alles ein wenig zurückhaltend. Die Dialoge sind aber in beiden Versionen sehr verständlich.
Die Extras sehen auf den ersten Blick üppig aus, sind es aber nicht. Neben einem informativen Audiokommentar bekommt man jede Menge Promomaterial und Spiele geboten. Ein Highlight ist allerdings der enthaltene Kurzfilm HAMMYS BUMERANG ABENTEUER, der recht lustig ist.
Die 1. Auflage des Films wurde als Doppel-DVD ausgeliefert. Während die erste DVD des Sets sich nicht von der normalen Singledisc-Variante unterscheidet, bietet die zweite Scheibe außer ein paar Druckvorlagen und Weblinks nichts, was eine weitere DVD rechtfertigt. So ist man mit der Singledisc eigentlich genauso gut bedient.
AB DURCH DIE HECKE erlebte in den letzten Monaten einen rapiden Preisverfall. So bekommt man für wenig Geld einen sehr schönen Film geboten, der für einen sehr unterhaltsamen Abend vor dem Pantoffelkino sorgt.