Titel: 28 Days Later, Bände 4 bis 6 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Expedition hat gerade noch eine vor Schottland liegende Insel erreicht, um sich dort mit einem Fischkutter zu treffen. Dieser soll sie auf das nach der Infektion gänzlich abgeschottete britische Festland bringen. Jedoch ist auch auf Seeseite der Zugang kaum möglich, ohne Vorwarnung greift ein Militärjet den Kutter an und zerstört ihn. Wenige überleben diesen Angriff: der Journalist Clint, sein Kameramann Derrick und Selena. Bis auf Derrick blieben alle unverletzt, der Kameramann hat schwere Verletzungen im Augenbereich erlitten und ist erblindet. Sogleich beginnt ein erbitterter Streit zwischen Selena und Clint - sie ist sich der auf sie zukommenden Probleme bewusst und sieht den verletzten Derrick als Hindernis, lebend aus dieser Sache herauszukommen. Doch Clint ist anderer Meinung und so kämpfen sie sich beide durch kleinere Ortschaften Schottlands - das Ferne Ziel London vor Augen ...
Nicht nur die aktuelle Geschichte um Clint und Selena wird mitreißend erzählt. Nelson baut in verschiedenen Rückblenden auch Hinweise ein, wie die Infektion während der ersten Ausbreitung ablief, und beleuchtet auch die einzelnen Charaktere genauer. So bekommen die drei innerhalb kurzer Zeit eine wesentlich breitere Basis und man versteht ihre Motivationen und ihre Ängste. Zeichnerisch sind die Geschichten weiterhin ganz gut gelungen, nur auf mittlere Entfernung sehen Gesichter immer etwas seltsam knubbelig aus. Details findet man wenige, die Konzentration des Lesers wird auf die eigentliche Geschichte konzentriert, die Übersichtsaufnahmen spiegeln das wieder, was die drei zu sehen glauben: verlassene Ödnis. Mit Band 5 steigt Marek Oleksicki als Zeichner in die Serie mit ein und die Veränderungen im Stil sind nicht gravierend, aber deutlich sichtbar. War ich mit Shalveys Grafiken schon ganz zufrieden, so gebe ich Oleksickis Werk einen ganzen Punkt mehr.