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Reihe: 2012 - Jahr der Apokalypse, Band 1 Eine Rezension von Ida Eisele
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Der Archäologe Tom Ericson ist auf der Insel Hiva Oa unterwegs, auf der Suche nach der letzten Ruhestätte des Malers Gaugin. Dann aber macht er einen sensationellen Fund: eine Maya-Stele auf dieser Insel, die das Indiovolk niemals erreicht hat. Da er die Hieroglyphen darauf nicht entziffern kann, bittet er einen Kollegen um Rat. Als dieser Tom zu seiner aktuellen Grabungsstelle einlädt ahnt der Archäologe nicht, welche Konsequenzen sein Fund haben soll...
Tom Ericson ist ein Charakter aus der Heftroman-Serie „Die Abenteurer“, der für diese neue Reihe aus der Versenkung geholt wurde. Zwanzig Jahre nach Ende der ersten Reihe ist Tom immer noch unterwegs – augenscheinlich um keinen Tag gealtert. Dies ist nicht der einzige Hinweis darauf, dass Tom nicht ganz der normale Archäologe ist, für den ein unwissender Leser ihn im ersten Augenblick halten mag. Tatsächlich erfährt man in diesem ersten Heft schon einmal, dass er früher Mitglied eines internationalen Teams zur Erforschung mysteriöser Phänomene war – was etwas im Gegensatz zu seiner Ungläubigkeit gegenüber übernatürlichen Ereignissen steht. Weitere Unklarheiten umgeben Ton Ericson: So wird zum Beispiel nirgends erwähnt, woher er eigentlich das Geld für zig Reisen und immer wieder neue technische Ausrüstung nimmt. Dass sein Alltag nicht viel mit dem normalen Archäologenalltag zu tun hat, sondern das unrealistische Stereotyp des Abenteurers bedient, sei hier nur am Rande erwähnt.
Außer Tom treten kaum andere wichtige Charaktere auf, die meisten spielen nur kleine Nebenrollen, die ihnen kaum die Möglichkeit geben, sich über das Klischee zu erheben.
Der Anfang zieht sich ein wenig. Mich jedenfalls hat die klassische Reise im klapprigen Flugzeug mit obligatorischem Beinahe-Absturz und Rettung durch Tom in der letzten Sekunde nicht wirklich motiviert, das Heft zu Ende zu lesen.
Danach allerdings entwickelt sich eine spannende Geschichte, die an eine Mischung aus Indiana Jones und James Bond erinnert und mit dem Charme der simplen Helden des letzten Jahrhunderts besticht (auch wenn die Handlung eigentlich im Oktober 2011 stattfindet). Die Sprache ist angenehm und bildhaft, bestens geeignet, um sich völlig in die Handlung entführen zu lassen.
Da es sich um einen Heftroman handelt, der keine literarische Offenbarung, sondern gute Unterhaltung sein will, kann ich sagen, dass „Botschaft aus Stein“ ein gelungener Auftakt für eine neue Reihe ist, der eindeutig Lust auf mehr macht.